Mehr als 15 Jahre wurde geplant und gebaut. Am Freitag war es so weit, das neue Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz wurde eröffnet.
Zur offiziellen Eröffnung am Freitagvormittag waren unter anderem der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) und der neue Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) gekommen.
Haase sagte, Mainz habe jetzt noch ein Forschungszentrum von Weltruhm, und man müsse als Oberbürgermeister froh sein, wenn man so etwas ein Mal in seiner Amtszeit eröffnen dürfe. Dass ihm diese Ehre 48-Stunden nach seiner Vereidigung zuteilwerde, sei besonders.
Er erhoffe sich, dass das neue Zentrum eine Strahlkraft für Mainz weit über die Stadtgrenzen und über Deutschland hinaus erzeugen könne, es sei ein Aushängeschild für die Stadt. Darüber könnten sich alle Mainzerinnen und Mainzer freuen.
Das LEIZA ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Sein zentrales Ziel ist es, anhand archäologischer Funde und Befunde menschliches Verhalten, Handeln, Wirken und Denken aufzuzeigen und zu verstehen.
Große Bedeutung für die Forschung
Am Montagvormittag hatte Wissenschaftsminister Hoch bei einem Presse-Rundgang das neue Leibniz-Zentrum für Archäologie, kurz LEIZA, in Mainz bereits vorgestellt.
Die Generaldirektorin Alexandra Busch betonte dabei die Bedeutung des neuen Instituts. Für die Forschung in der Region sei das sehr bedeutend und würde diese voran bringen.
Das Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Museum für Antike Schifffahrt in der Mainzer Altstadt wurde in den vergangenen 15 Jahren geplant und sieben Jahre lang gebaut. Insgesamt hat es rund 60 Millionen Euro gekostet.
Römisch-Germanisches Zentralmuseum heißt jetzt LEIZA
In den Räumlichkeiten ist das vor 170 Jahren gegründete Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) untergebracht. Es war vorher im Kurfürstlichen Schloss in Mainz.
Da sich die Archäologen in Mainz schon lange nicht mehr nur mit Römern und Germanen beschäftigen, wurde das RGZM in Leibniz-Zentrum für Archäologie umbenannt, heißt es von Seiten des Museums.
Knapp 10.000 Quadratmeter Fläche
Der knapp 10.000 Quadratmeter große Neubau besteht aus zwei Teilen und bietet auf fünf Etagen verschiedene Veranstaltungs- und Ausstellungsflächen. Neben dem Museum sind hier Restaurierungswerkstätten, Forschungslabore sowie die Forschungsbibliothek untergebracht.
In ihr ist Platz für über 200.000 archäologische Veröffentlichungen. Im Untergeschoss gibt es unter anderem Tresore für archäologische Objekte und einen 3D-Computertomographen.
Tag der offenen Tür am 26. März
Zunächst bleibt das neue Gebäude ein Ort für die Wissenschaft. Das Museum mit der Dauerausstellung ist noch in der Konzeption und soll nächstes Jahr eröffnet werden. Dann soll es im Eingangsbereich auch einen Museumsshop und ein Besuchercafé geben.
Am 26. März ist das LEIZA aber beim Tag der offenen Tür für alle Interessierten von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.