Viele Flüchtlinge kommen wieder in die Region Rheinhessen-Nahe.

Zahl der Flüchtlinge steigt

Kommunen in Rheinhessen-Nahe suchen Flüchtlingsunterkünfte

Stand
Autor/in
Rabea Amri
Christiane Spohn

In der Region sind die meisten Flüchtlingsunterkünfte voll. Jetzt brauchen die Kreise und Städte Lösungen.

Nach wie vor kommen viele Flüchtlinge aus der Ukraine in die Region, so die Kommunen. Aber auch aus dem Irak, Syrien und Afghanistan erreichen flüchtende Menschen die Gemeinden. Inzwischen sind die Unterkünfte voll belegt.

Kreis Bad Kreuznach setzt auf Container

In der Notunterkunft in Windesheim (Kreis Bad Kreuznach) sind alle Plätze nach Angaben eines Sprechers bereits vergeben. Die Theodor-Fliedner-Halle, in der 60 bis 70 Menschen unterkommen können, muss die Stadt jetzt aufgeben. Sie sei nicht winterfest.

Auch das Wohnraumangebot im Landkreis sei erschöpft, so eine Sprecherin. Wöchentlich würden aus den Aufnahmeeinrichtungen des Landes Flüchtlinge zugewiesen, die untergebracht werden müssten. Der Kreis wollte in der Gemeinde Niederhausen eine Pension anmieten, das ist aber an dem Widerstand der Bürger gescheitert.

Solche Container als Flüchtlingsunterkünfte plant der Kreis Bad Kreuznach.
Solche Container als Flüchtlingsunterkünfte plant der Kreis Bad Kreuznach.

Der Kreis will daher Container auf einem Grundstück in Bad Kreuznach aufstellen. Im November soll der Kreistag darüber entscheiden. Der Bau der Container für 200 Menschen dauere aber rund zehn Monate, daher suchte der Kreis jetzt mit Hochdruck weiter nach anderen Lösungen.

Kreis Alzey-Worms braucht Wohnraum für Flüchtlinge

Im Landkreis Alzey-Worms ist nach Angaben einer Sprecherin gerade in Monsheim eine neue Unterkunft mit 25 Plätzen angemietet worden. Da der Kreis aber pro Monat bis zu 20 Flüchtlinge neu zugewiesen bekomme, werde dringend nach weiteren Unterkünften gesucht.

Die drei Gemeinschaftsunterkünfte im Kreis Alzey-Worms seien fast voll - auch die vom Kreis angemieteten Wohnungen seien alle belegt. Der Kreis suche ständig neue Unterkünfte. Laut einer Sprecherin des Kreises Alzey-Worms kommen zwar immer noch Ukrainer in die Region, aber die Zahl der Menschen aus Syrien, Afghanistan, Irak, Iran , Nigeria und Ägypten nimmt zu.

Ähnlich wie im Kreis Bad Kreuznach gab es auch in Osthofen Proteste. Dort sollte eine Unterkunft für 80 bis 100 Menschen entstehen. Der Stadtrat lehnte das aber ab, da eine zweite Unterkunft in einer kleinen Gemeinde wie Osthofen mit etwa 9.300 Bürgerinnen und Bürgern nicht tragbar sei.

Stadt Mainz will auf alle Fälle helfen

In Mainz leben zur Zeit 987 Personen in den Flüchtlingsunterkünften. Die Turnhalle im Stadtteil Laubenheim wird als Notunterkunft genutzt. Dadurch gibt es laut einer Sprecherin noch Kapazitäten, aber nicht viele. Die Stadt suche mit Hochdruck nach weiteren Unterkünften, die sie anmieten könne, so die Pressesprecherin Sarah Heil. Denn es kämen nach wie vor Menschen nach Mainz, der Großteil aus der Ukraine.

Der Mainzer Finanzdezernent Günter Beck (Bündnis 90/Die Grünen) hatte bereits in seiner Rede zum Doppelhaushalt 2023/2024 gesagt, dass Mainz auf alle Fälle den Flüchtlingen helfen werde.

"Wir werden diesen Menschen helfen, (...) Und dies ohne Wenn und Aber."

Beck ist entschlossen, den Flüchtlingen zu helfen - mit Geld, mit Unterkünften in Flüchtlingseinrichtungen und wenn es sein müsse auch mit Notunterkünften in Sporthallen, so Beck in seiner Haushaltsrede.

Bad Kreuznach

Gegen die Wohnungsnot Bad Kreuznach will Container für Flüchtlinge aufstellen

Der Kreis Bad Kreuznach sucht dringend Unterkünfte für Geflüchtete. Die Unterbringung in einer Pension in Niederhausen war am Protest der Anwohner gescheitert. Jetzt sollen Container aufgestellt werden.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

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