Per Katwarn wird im Landkreis Bad Kreuznach vor Gefahren gewarnt. Oft werde die App aber wieder deinstalliert, bemängelt der Katastrophenschutz. Dabei könne sie Leben retten.
Das Team des Katastrophenschutzes könne auswerten, wie viele neue Abonnenten hinzugekommen sind und wie viele die App wieder gelöscht haben, erklärt der Sprecher des Kastrophenschutzes im Kreis Bad Kreuznach, Jörg Dindorf. Dabei ließen sich einige Muster erkennen: So gebe es viele Menschen, die beispielsweise nach einem Großbrand oder nach einem Stromausfall die Katwarn-App herunterladen.
Allerdings gerieten diese Ereignisse schnell wieder in Vergessenheit, sodass einige Nutzerinnen und Nutzer die App nur wenige Tage oder Wochen später schon wieder von ihrem Handy löschten. Diese Entwicklung bereite dem Team Sorgen. Die Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer behalte die App aber glücklicherweise.
Katwarn im Kreis Bad Kreuznach stark verbreitet
Im Vergleich zu anderen Landkreisen in Rheinland-Pfalz verwenden laut Dindorf im Kreis Bad Kreuznach recht viele Menschen Katwarn. Er schätze, dass jede Katwarn-Meldung zudem ungefähr drei Mal weiterverbreitet werde, zum Beispiel durch Weitererzählen oder indem die Meldung über die sozialen Netzwerke geteilt werde. Dadurch würden indirekt ungefähr zwei Drittel der Bevölkerung im Landkreis Bad Kreuznach mit der App erreicht.
Verschiedene Gründe für Löschen der Katwarn-App
Die Gründe, warum einige Nutzerinnen und Nutzer die App wieder löschen, seien vielfältig, so Dindorf weiter. So vermutet er, dass die Optimierungstools der Handys vielen Besitzerinnen und Besitzern anzeigen, dass die Katwarn-App seit Wochen nicht mehr benutzt wurde. Dann entscheide sich der ein oder andere, sie zu löschen.
Auch beim Kauf eines neuen Handys würden viele wahrscheinlich schlichtweg vergessen, die Katwarn-App neu zu installieren. Hinzu komme, dass inzwischen einige Menschen vielleicht "warnmüde" geworden seien.
Vorteile von Katwarn gegenüber anderen Warn-Apps
Dabei habe Katwarn gegenüber anderen Warn-Apps wie Cell-Broadcast einige Vorteile. Nach Angaben von Dindorf funktioniert Katwarn beispielsweise auch dort, wo es keinen Handyempfang, dafür aber eine WLAN-Verbindung gibt. Außerdem könnten über die App weitere Informationen und auch Handlungsanweisungen gegeben werden.
Ein weiterer Vorteil: Die App biete auch die Möglichkeit, verschiedene Orte einzustellen, von denen man die Warnung erhalten möchte. Lebten beispielsweise die Kinder in einer anderen Region, könne man diese Region auch bei sich in den Einstellungen hinzufügen. Sollte dann dort etwas passieren, erhielten alle Nutzerinnen und Nutzer, die diese Region eingestellt haben, eine entsprechende Warnung.