Warmer Winter und hohe Preise

Menschen in Rheinhessen verbrauchen deutlich weniger Gas

Stand

Die Gasversorger sind sich einig: Die Privatkunden in Rheinhessen und an der Nahe verbrauchen aktuell deutlich weniger Gas. Das Unternehmen Entega zum Beispiel geht von einem Rückgang um mehr als 20 Prozent aus.

Im Oktober und November seien wegen der warmen Temperaturen sogar bis zu 25 Prozent weniger Gas verbraucht worden als im Durchschnitt der vergangenen Jahre, so eine Sprecherin des Darmstädter Energieversorgers Entega. Außerdem hätten die öffentliche Aufforderung Gas zu sparen und die hohen Preise zum Rückgang beim Gasverbrauch geführt.

Beim Stromverbrauch gibt es laut Entega dagegen kaum große Veränderungen. Die Heizung könne man herunterdrehen, elektrische Geräte wie zum Beispiel der Kühlschrank oder die Waschmaschine liefen weiter, so die Entega-Sprecherin. Entega aus Darmstadt ist einer der größten Energieversorger im Mainzer Raum.

EWR-Kunden sparen kräftig

Die Kunden der EWR in Worms haben noch deutlicher Energie gespart. Laut einer Unternehmenssprecherin war der Gasverbrauch im Oktober vergangenen Jahres um 44 Prozent niedriger als im Vorjahr. Im November waren es 33 Prozent und im Dezember immerhin noch etwa 8 Prozent. Auch die EWR verweist als Begründung vor allem auf die wärmeren Temperaturen in diesen Monaten.

Auch beim Strom scheint der Wille zum Sparen deutlich zu werden. Im Vergleich zu 2021 hätten die EWR-Kunden 16 Prozent weniger Strom verbraucht. Auch hier spielten allerdings die Außentemperaturen eine Rolle. Deshalb, so die EWR-Sprecherin weiter, könne man nicht sagen, inwieweit die Sparaufforderungen für den geringeren Verbrauch verantwortlich sind.

Wegen der Energiekrise hatten die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur die Menschen in Deutschland immer wieder aufgefordert, Strom und Gas zu sparen.

Viele Fragen zum Energie sparen bei der Wiesbadener ESWE

Das Wiesbadener Versorgungsunternehmen ESWE teilte auf SWR-Anfrage mit, dass ihre Kunden in den vergangenen Monaten 15 bis 20 Prozent weniger Gas verbraucht hätten. Diese Zahlen seien aber nur grobe Tendenzen. Den tatsächlichen Strom- und Gasverbrauch könne ESWE erst mit der Jahresabrechnung beurteilen, so ein Sprecher. Allerdings habe sich das Kundenverhalten an den besonders kalten Tagen im Dezember kaum von anderen kalten Tagen in der Vergangenheit unterschieden. Das Thema Energie sparen sei, neben den Fragen zu den Preisen, das wichtigste bei den Kundenberatungen.

Die Mainzer Stadtwerke und auch die Stadtwerke in Bad Kreuznach haben nach eigenen Angaben noch keine belastbaren Zahlen, was den Strom- und Gasverbrauch in diesem Winter angeht.

Heidelberg

Hohe Arbeitsbelastung bei Energieversorgern Zahl der Anfragen zur Gas- und Strompreisbremse steigt dramatisch

Regionale Energieversorger registrieren zurzeit einen hohen Informationsbedarf bei ihren Kunden. Grund ist in der Regel die Gas- und Strompreisbremse, die ab März in Kraft tritt.

SWR4 BW am Nachmittag SWR4 Baden-Württemberg

Stand
Autor/in
SWR