Viele Feuerwehren haben zu wenige Leute. In der Verbandsgemeinde Wörrstadt wollen sie früh etwas dagegen unternehmen. Sie haben ihre ersten beiden Bambini-Feuerwehren gegründet.
Es brennt bei der Bambini-Feuerwehr in Wörrstadt-Rommersheim. Im Hof steht eine kleine Hausfassade mit brennenden Fenstern. Es ist eine Attrappe. Die Flammen in den Fenstern knicken um, wenn die Mädchen und Jungs sie mit dem Wasserstrahl treffen.
Soey ist sieben Jahre alt, und sie ist mit Begeisterung dabei. Klar, sie möchte später eine echte Feuerwehrfrau werden. "Weil ich dann anderen Menschen helfe," sagt sie. Und auch Anton findet die Bambini-Feuerwehr richtig cool und möchte gerne ein echter Feuerwehrmann sein: "Weil man Leben retten kann."
Mit Spiel und Spaß zur freiwilligen Feuerwehr
Die Kinder zwischen sechs und zehn Jahren singen, basteln, backen, löschen und lernen zusammen. Dominique Heymann ist selbst Feuerwehrfrau und leitet die Bambini-Feuerwehr in Wörrstadt-Rommersheim. Sie erzählt den Kindern von ihren Einsätzen und lernt spielerisch mit ihnen, worauf es dabei ankommt. Die Kinder seien total glücklich und interessiert, sagt sie.
Die Feuerwehrfrau wird bei den Bambini von ihrer Schwester unterstützt. Sie ist Lehrerin und könne als pädagogische Fachkraft viele Ideen und Konzepte beitragen, um die Gruppenstunden zu gestalten. Bei den Mädchen und Jungen komme das sehr gut an, so Heymann: "Das ist mega, die sind so einfach zu begeistern."
Die Verbandsgemeinde Wörrstadt brauche eine gut funktionierende Feuerwehr und sie benötige Nachwuchs, meint Bürgermeister Markus Conrad (CDU) und fragt: "Wo kann man besser beginnen als im Kindesalter, um die Begeisterung für die Feuerwehr zu wecken?"
Auch Saulheim hat bereits eine Bambini-Feuerwehr. Wehrführer Karsten Bieser ist überzeugt, mit den Bambini auf dem richtigen Weg zu sein. 90 Prozent der aktiven Feuerwehrleute in Saulheim haben hier bereits bei der Jugendfeuerwehr angefangen. Jetzt setzt er darauf, dass auch die ganz Kleinen weiter nachrücken.
VG Wörrstadt plant weitere Bambini-Feuerwehren
400 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner gibt es aktuell in der Verbandsgemeinde. Das dürfe auch noch mehr werden, meint der stellvertretende Wehrleiter Dirk Oswald. Man könne nie genug Nachwuchs haben, sagt er und steckt damit das Ziel, das sie erreichen wollen. "Wenn das Konzept aufgeht, sehen wir die Kinder in vier Jahren bei der Jugendfeuerwehr und in zehn Jahren bei der aktiven Wehr," so Oswald.
Das Interesse der Kinder jedenfalls ist groß. Die Plätze bei den Bambini waren schnell vergeben. Anfang kommenden Jahres will sich nun die nächste Bambini-Feuerwehr in Schornsheim gründen. Und vielleicht macht das Beispiel weiter Schule in der Verbandsgemeinde Wörrstadt und anderswo.
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