Wieder einmal haben Autofahrer auf der Autobahn keine Rettungsgasse gebildet. Dieses Mal nach einem Unfall auf der A60 bei Mainz. Die Feuerwehr musste sich durchkämpfen.
Gegen 16 Uhr am Donnerstag hatte es auf der A60 zwischen Mainz-Lerchenberg und Mainz-Finthen einen nicht ungewöhnlichen Unfall gegeben. Der Verkehr auf der linken Spur stockte, ein Auto musste bremsen. Drei weitere Autos fuhren auf. Drei Fahrer und eine Fahrerin wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Weil die Unfallautos beide Spuren blockierten, kam es Im Berufsverkehr zu einem langen Stau. Die Autos standen zeitweise bis nach Mainz-Laubenheim.
Feuerwehr bleibt auf A60 im Stau stecken
Nach der Erstmeldung mit mehr als drei beteiligten Fahrzeugen machten sich mehrere Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge auf den Weg zur Unfallstelle. Wie es in einer Pressemitteilung der Feuerwehr heißt, blieben sie aber im Stau stecken. "Die Anfahrt gestaltete sich als sehr mühsam", weil nicht alle Autofahrer eine Rettungsgasse gebildet haben. Zudem hätten einige Autos noch unmittelbar vor den Einsatzfahrzeugen die Spur gewechselt.
Rettungsgasse kann Leben retten
Anzeigen wurden laut Polizei nicht erstattet. Ein Sprecher sagte dem SWR, dass durch das Blockieren der Rettungsfahrzeuge wertvolle Zeit vergehe, die im schlimmsten Fall bei der Rettung fehle. Immer wieder stelle die Polizei fest, dass die Rettungsgasse nicht richtig gebildet werde. Im März dieses Jahres beispielsweise hatte ein Abschleppwagen ebenfalls auf dem Mainzer Ring der A60 Probleme, zu einem Pannenfahrzeug zu kommen, weil keine Rettungsgasse gebildet worden war.
Wer keine Rettungsgasse bildet, kann Fahrverbot bekommen
Verkehrsteilnehmer müssen schon bei der Fahrt in Schrittgeschwindigkeit auf mehrspurigen Straßen eine Rettungsgasse bilden, immer zwischen der linken und den übrigen Spuren. Wer sich nicht daran hält und angezeigt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 320 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot rechnen.