Schnee, Glätte und umgestürzte Bäume - die Feuerwehren in Wiesbaden und im Rheingau-Taunus-Kreis sind seit Montagmittag im Dauereinsatz. Inzwischen sind einige Straßen wieder frei.
Betroffen ist vor allem der Rheingau-Taunus-Kreis. An vielen Orten waren Bäume wegen des vielen Schnees umgestürzt und blockierten die Straßen. In Eltville mussten nach Angaben des Katastrophenschutzes 100 Menschen aus ihren Autos gerettet werden, die aufgrund der umgefallenen Bäume nicht weiterfahren konnten. Da wegen des vielen Schnees auch der Strom ausgefallen war, wurden die Menschen zunächst in einer Sporthalle untergebracht. Später wurden sie dann in Hotels untergebracht.
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Können Sie mich nach Hause fahren? Oder: Warum wurde nicht gestreut? Solche Anrufe gingen am Montagabend per Notruf bei der Polizei in Wiesbaden ein.
Auch 40 Schülerinnen und Schüler der Frankfurt International School in Wiesbaden wurden von dem Wintereinbruch überrascht. Zusammen mit einigen Eltern und Lehrkräften mussten sie in der Schule übernachten, weil der Schnee ihnen den Weg nach Hause versperrt hatte. Wie die stellvertretende Schulleiterin am nächsten Morgen mitteilte, haben die Erwachsenen kaum geschlafen. Es habe zwar Decken, Matten und etwas zu Essen gegeben, allerdings hätten sie sich in der Nacht um die aufgeregten Kinder gekümmert. Im Laufe des Dienstags hätten dann alle Schülerinnen und Schüler wieder nach Hause gedurft.
"Es besteht akute Lebensgefahr"
Wie der Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Sandro Zehner (CDU), mitteilte, haben die meisten Schulen im Kreis am Tag nach dem Schneechaos Fernunterricht angeordnet. Und auch allen anderen Bürgerinnen und Bürger riet er, wenn möglich, zu Hause zu bleiben. "Mein dringender Appell: Bleiben Sie am Dienstag unbedingt zu Hause. Bitte unternehmen Sie auch keine Spaziergänge im Wald: Es besteht akute Lebensgefahr durch Astbruch und umstürzende Bäume", so Zehner.
Auch die Feuerwehren und der Katastrophenschutz warnen vor weiteren Bäumen, die wegen der Schneelast umfallen können. Laut Michael Ehresmann, zuständiger Kreisbrandmeister, soll es ab Dienstag trockener werden. Da der Boden von dem vielen Regen und Schnee aber aufgeweicht sei, könnten einige Bäume dennoch ihren Halt verlieren und umkippen.
Deswegen seien einige Straßen nach wie vor gesperrt. Betroffen sind vor allem die Höhenlagen hinter Wiesbaden und bei Eltville, so Ehresmann.
Hubschrauber überfliegt verschneite Straßen
Wie die Polizei weiter mitteilte, überflogen ein Hubschrauber und mehrere Drohnen die betroffenen Straßen. Anhand der Aufnahmen werde überprüft, welche Strecken zuerst gesichert und wieder freigegeben werden können. Bis dahin bittet die Polizei eindringlich alle Autofahrerinnen und Autofahrer sich an die Absperrungen zu halten.
Viel zu tun auch in Wiesbaden
In Wiesbaden sind seit Dienstagmorgen Polizei, Stadtpolizei, das Stadtforstamt, Hessenforst, private Forstfirmen, Feuerwehren und Straßenmeistereien damit beschäftigt, Straßen von Fahrzeugen und Bäumen zu befreien. Die Feuerwehr in Wiesbaden informiert im Netz, welche Straßen wieder frei sind. Trotz des vielen Schnees am Montag gab es laut Polizei aber keine Verletzten und auch keine schwereren Unfälle.
Auch etwas Schnee in Mainz und Kirn
In Mainz hingegen hatte der Schnee keine größeren Auswirkungen. Am Montagnachmittag war der Mainzer Dom mit einer dünnen weißen Schneeschicht bedeckt. Das zeigte eine Webcam des Bistums. Auf größeren Straßen blieb der Schnee hingegen nicht liegen. Nach Angaben der Polizei kam es zu kleineren Unfälle mit Blechschäden.
In der Region rund um Kirn wurden der Polizei ebenfalls keine Unfälle gemeldet. Hier hatte es vor allem in den höheren Lagen in Richtung Hunsrück geschneit.
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