Es ist nur ein paar Wochen her, da waren die letzten Störche und Kraniche über Rheinhessen in den Süden geflogen. Doch jetzt wurden über Alzey und Mainz schon die ersten Rückkehrer beobachtet.
Seit Anfang Februar kann man vereinzelt wieder das typische Trompeten der Kraniche über Rheinhessen hören. Bislang kommen allerdings vor allem kleinere Züge von besonders schnellen Rückkehrern durchgeflogen, sagt Rainer Michalski vom Naturschutzbund NABU in Alzey. In den kommenden Wochen dürften dann auch die Hauptzüge mit mehreren Hundert Vögeln zu sehen sein.
Zugvögel ziehen ins Warme Tausende Kraniche fliegen über Rheinhessen in Richtung Süden
Ihre trompetenartigen Rufe sind schon von Weitem zu hören. Wenn jetzt das Wetter mitmacht, kann man in den nächsten Wochen wieder Tausende Kraniche vorbeiziehen sehen.
Neben Zugvögeln wie Kranichen, die Rheinhessen auf dem Weg in ihre Heimat Skandinavien nur überfliegen, sind auch die ersten heimischen Vogelarten schon wieder angekommen. Darunter sind mehrere Finkenarten, wie etwa Grünfinken, aber auch der Weißstorch.
Bestände haben sich erholt Störche in Rheinhessen vermehren sich rasant
In den 1970er Jahren galt der Storch in Rheinland-Pfalz als ausgestorben. Mittlerweile gibt es in Rheinhessen wieder mehrere Dutzend, der Bestand hat sich rasant entwickelt.
Männliche Störche sichern sich die besten Brutplätze
Vor allem die männlichen Störche kämen zurück. In Rheinhessen angekommen, besetzen sie dann schon mal die besten Brutplätze entlang des Rheins, sagt Michalski. Die seien nämlich heiß umkämpft und das sei dann ein bisschen so, als würden Touristen im Urlaub ihre Handtücher schon mal auf die besten Liegen am Pool werfen, um sie zu reservieren.
Vor Ort angekommen, sorgen die männlichen Störche schon mal für Ordnung rund um den Nistplatz. Sobald die Weibchen eintreffen, legen sie dann gemeinsam mit dem Nestbau los. Besonders viele Nistplätze von Störchen in Rheinhessen gibt es beispielsweise in Hamm (Kreis Alzey-Worms).
Viele Störche überwintern inzwischen in Rheinhessen
Bei den Störchen gibt es laut Michalski in den vergangenen Jahren auch zunehmend den Trend, dass die Tiere gar nicht mehr wegfliegen, weil es ihnen hier auch im Winter warm genug ist. Allerdings: Wenn die Temperaturen im Dezember nochmal richtig runter gehen, starten die Störche zum Teil doch noch.
Das war diesen Winter beispielsweise kurz vor Weihnachten der Fall, so Michalski. In extremen Jahren könne es deshalb passieren, dass die letzten Störche wegfliegen, wenn die ersten schon wieder auf dem Heimweg sind.