Whiteboards, Tablets, eine schnelle WLAN-Verbindung in jedem Raum: Das ist der Traum vieler Schulen. Aber wie nah sind sie dem tatsächlich schon gekommen?
Befragt man dazu die Kreise in der Region, ist die Digitalisierung in den letzten Monaten weit vorangeschritten. Der Kreis Bad Kreuznach beispielsweise hat erst kürzlich eine Förderung von über 4,2 Millionen Euro aus dem bundesweiten Förderprogramm "DigitalPakt Schule" bekommen.
Das Geld daraus soll an 21 Schulen im Landkreis dafür eingesetzt werden, um die technische Infrastruktur weiter auszubauen. Dazu gehört nach Angaben eines Kreissprechers beispielsweise die weitere Anschaffung von digitalen Projektoren und Displays, aber auch von digitalen Endgeräten wie beispielsweise Tablets.
Nicht erste Förderung durch DigitalPakt
In nahezu allen Schulen, von denen der Kreis der Träger ist, seien die Klassen bereits mit neuen Präsentationsmedien ausgestattet. Lediglich in drei Schulen sei die Technik derzeit noch nicht fertig installiert. Das Geld aus dem Förderprogramm würde aber dabei helfen, die Digitalisierung an allen Schulen weiter voranzutreiben.
Die 4,2 Millionen Euro sind aber nicht der erste Betrag, den der Kreis Bad Kreuznach aus dem Förderprogramm DigitalPakt Schule erhalten hat. Durch zwei weitere Programme des DigitalPakts wurde der Landkreis bereits schon einmal mit rund 680.000 Euro und ein weiteres Mal mit rund 600.000 Euro gefördert. Außerdem habe der Kreis einen weiteren Antrag gestellt, der allerdings noch nicht bewilligt wurde, so der Sprecher.
Kreis Mainz-Bingen erwartet noch über 6 Millionen Euro
Auch die Kreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms haben bereits Mittel aus dem DigitalPakt Schule bekommen. Nach Angaben eines Sprechers lag die Fördersumme im Kreis Mainz-Bingen bisher bei knapp 2 Millionen Euro. Von dem Geld seien unter anderem über 1.400 iPads für die Schülerinnen und Schüler gekauft worden. Außerdem sei davon das Internet an den Schulen ausgebaut worden.
Wie der Kreissprecher weiter mitteilte, stehen außerdem noch weitere, offene Fördermittel aus, die für die Jahre 2022 bis 2024 zwar beantragt, aber noch nicht bewilligt wurden. Zusammengenommen wäre das noch einmal eine Fördersumme von rund 6,2 Millionen Euro. Mit diesem Geld sollen die Schulen in jedem Klassenraum mit Projektionseinrichtungen ausgestattet werden. Außerdem soll an allen Schulen eine neue Netzwerkinfrastruktur eingerichtet werden, das heißt, modernere PC Labore und bessere Server.
Kreis Alzey-Worms hat iPads und Laptops selbst finanziert
Der Kreis Alzey-Worms war nach eigenen Angaben einer der ersten Landkreise in Rheinland-Pfalz, die für das Förderprogramm einen entsprechenden Antrag gestellt hatten. Bisher habe er knapp 280.000 Euro erhalten. Damit sei beispielsweise das WLAN-Netz neu aufgebaut und die Jahrgangsstufen 5 bis 8 mit Monitoren ausgestattet worden. Die Klassenräume der Oberstufe hätten Beamer bekommen. Insgesamt werde der Kreis Alzey-Worms aber rund 3,5 Millionen Euro beantragen.
Die Kosten für iPads und Laptops habe der Kreis selbst übernommen. Wie eine Sprecherin mitteilte, hat der Kreis schon vor dem Förderprogramm damit begonnen, seine Schulen technisch auszustatten. Aus diesem Grund seien die meisten Klassenräume schon weitgehend digitalisiert.
Schulen mit Digitalisierung zufrieden
Den Fortschritt im Bereich der Digitalisierung bestätigt auch der Konrektor der Karmeliter-Realschule in Worms, Christoph Barber. Wie er auf SWR-Anfrage mitteilte, verfügen alle Räume seiner Schule über eine gute und schnelle Internetverbindung. Außerdem sei in jedem Klassenraum eine digitale Tafel installiert. Was allerdings noch fehle, seien Mitarbeitende, die den Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schüler ausführlich erklären könnten, wie sie die neue Technik am Besten nutzen könnten. Hier wünsche er sich, dass die Schulen in Zukunft vielleicht noch die ein oder andere Hilfestellung bekommen würden.
Auch der Schulleiter der Integrierten Gesamtschule in Mainz-Bretzenheim, Roland Wollowski, ist mit dem Verlauf der Digitalisierung zufrieden. "Wir sind sehr gut versorgt worden. Was wir wollten, das haben wir im Wesentlichen auch bekommen", so der Schulleiter. Die IGS habe mittlerweile hunderte von Laptops und Tablets und in verschiedenen Räumen seien digitale Tafeln installiert. Auch das Internet stelle keine Herausforderung mehr da. Seit dem Herbst hätten alle Klassenzimmer WLAN.