Auf dem Binger Weihnachtsmarkt gibt es jetzt eine ganz besondere Krippe zu bewundern. Die Figuren sind schon über 100 Jahre alt und wären beinahe auf einem Speicher vergammelt.
Drei Buden und ein paar Tannenzweige - viel mehr hatte die Binger Innenstadt bisher in der Vorweihnachtszeit nicht zu bieten. Das wollte Christiane Wiegand ändern. Die Geschäftsfrau aus Bingen machte sich ein paar Gedanken und kam gemeinsam mit dem Pfarrer der Gemeinde St. Martin auf die Idee einer Weihnachtskrippe.
Eine schöne Idee - nur an den Figuren mangelte es. Da erwähnte der Küster der Gemeinde ganz nebenbei, dass auf dem Dachboden der Kirche doch noch alte Krippenfiguren rumstünden. Christiane Wiegand machte sich auf Schatzsuche.
40 Krippenfiguren auf dem Dachboden der Basilika
Was sie auf dem Dachboden der Sakristei entdeckte, überstieg ihre kühnsten Vorstellungen, sagt Christiane Wiegand: "Ich hab' gedacht, ich träume." Ein ganzes Krippen-Ensemble lagerte da. Von Maria und Josef mit dem Jesuskind über Engel, Schafe und die Heiligen Drei Könige war alles dabei. Selbst ein stattliches Kamel stand unter einem Müllsack verborgen auf dem Speicher.
Künstlerin restauriert ehrenamtlich die Krippenfiguren
Nachdem alle Figuren vom Dachboden geholt waren, begann die eigentliche Arbeit. Jahrzehntelang hatten die Figuren zwischen allerlei Gerümpel herumgestanden. Die meisten waren dreckig und eingestaubt, andere kaputt oder schwarz verfärbt.
Mithilfe einer Künstlerin aus der Gemeinde wurden die mehr als 100 Jahre alten Gipsfiguren wiederhergestellt. Eine aufwendige Arbeit: Zum Beispiel war einer der Heiligen Drei Könige in 14 Einzelteile zerlegt. Er musste erst einmal geklebt und fixiert werden. Auch der Kopf des Kamels war mehr als wackelig.
Weihnachtskrippe bis Ende des Jahres geöffnet
Nach mehr als zwei Monaten Restaurierung strahlen die Krippenfiguren jetzt wieder in altem Glanz: Die Flügel der Engel leuchten in bunten Regenbogenfarben, der wackelige König hat alle Teile wieder am richtigen Platz und auch das Kamel steht aufrecht und stabil im Holzstall an der Basilika.
Noch bis 30. Dezember ist die Weihnachtskrippe an der Basilika St. Martin in Bingen geöffnet. Danach wird sie abgebaut. Auf dem Speicher sollen die alten Figuren aber nicht mehr verschwinden.
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