Die Macher der Nibelungen-Festspiele haben das Bühnenbild für die diesjährigen Aufführungen vor dem Wormser Dom vorgestellt. Und das wird so blutig sein, wie nie zuvor.
Noch sieht alles recht harmlos aus vor dem Wormser Dom. Bühnenhandwerker verteilen dort gerade mehrere Tonnen Erde. Doch daraus soll etwas werden, das Bühnenbildner Palle Steen Christensen als "Blutschlamm" bezeichnet. Er will ein düsteres, ehrliches Bild davon zeigen, wie Kriege wirklich aussehen.
100 Liter Kunstblut pro Aufführung
Etwa 100 Liter Kunstblut sollen dort pro Aufführung mit einem Pumpensystem verteilt werden. "Die Schauspieler sollen schockiert sein über das, was sie sehen", sagte der Bühnenbildner am Mittwoch in Worms.
Unterstützt werde die schaurige Szenerie noch durch Video- und Lichteffekte. Und mittendrin auf der Bühne liegt Siegfried.
Blutender Drachentöter im Mittelpunkt des Bühnenbildes
Zentrales Element der Kulisse ist ein Podest. Dort liegt für die komplette Dauer des Stückes mit dem Namen "Der Diplomat" Siegfried, der Drachentöter. Und der tote Siegfried blutet, ermordet durch Hagen von Tronje. Siegfried blutet das komplette Stück hindurch, bis auf einen kurzen Prolog am Anfang. Er steht sinnbildlich für den Blutrausch der Burgunder im Nibelungenlied
Dietrich von Bern will schlichten
Dietrich von Bern ist eigentlich eine Nebenfigur im Nibelungenlied. Die Autoren Feridun Zaimoglu und Günter Senkel haben ihn allerdings zur Hauptfigur ihrer Uraufführung auserkoren, gespielt von Franz Pätzold. Dietrich von Bern erkennt, dass Gewalt keine Lösung ist und versucht zu verhandeln - daher auch der Name des Stückes. Ob er am Ende Erfolg damit hat, bleibt offen.
Proben der Nibelungen-Festspiele vor dem Wormser Dom haben begonnen
Auch wenn die Bühne noch nicht fertig ist, haben die Schauspieler bereits begonnen, dort zu proben. Wenn sie Pause machen, machen sich wieder die Bühnenhandwerker an die Arbeit und umgekehrt. Das Stück "Der Diplomat" feiert am 12. Juli Premiere.