Wer bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar per Brief abstimmen möchte, läuft Gefahr, seine Stimme zu verschenken. Das befürchtet das Wahlbüro Mainz.
Die für den Februar vorgesehene Neuwahl zum deutschen Bundestag ist anders als normale Wahlen. Durch die deutlich verkürzten Fristen birgt sie einige Probleme.
Zum einen müssen die Behörden deutlich schneller Anträge abarbeiten, als sie das für gewöhnlich tun, wenn sie viele Monate Zeit haben, um die Wahlen vorzubereiten. Zusätzlich könnten zahlreiche Stimmen verloren gehen, wenn Briefwahlunterlagen nicht rechtzeitig zugestellt werden können.
Wahlbüro appelliert, persönlich ins Wahllokal zu kommen
Wer ganz sicher gehen will, dass seine Stimme ausgezählt wird, sollte deshalb nach Möglichkeit selbst ins Wahllokal kommen und dort seinen Stimmzettel in die Urne werfen. Denn für die Briefwahl stünden insgesamt nur zwei Wochen Zeit zur Verfügung, erklärt Brigitte Lehn vom Wahlbüro der Stadt Mainz.
Wirklich erst überlegen, muss ich Briefwahl beantragen oder kann ich (...) meine Stimme selbst abgeben. Das wäre für uns das Wichtigste.
Knapp 260.000 Wahlberechtigte im Wahlkreis Mainz
Der Wahlkreis 204, den Brigitte Lehn und ihre Kollegen betreuen, umfasst die Städte Mainz, Ingelheim und Bingen. Außerdem noch die Gemeinde Budenheim und drei Verbandsgemeinden aus dem Landkreis Mainz-Bingen. Insgesamt sind dort 260.000 Menschen berechtigt, an der Bundestagswahl teilzunehmen.
Auch Landkreis Alzey-Worms befürchtet Probleme mit Briefwahlen
Im Landkreis Alzey-Worms teilt man die Befürchtungen der Kollegen und Kolleginnen aus Mainz. Dort verweist man darauf, dass ein Brief ab nächstem Jahr bis zu vier Tage unterwegs sein könne.
Zudem stelle die Post nicht mehr an jedem Tag Briefe zu. So würde etwa in vielen Gemeinden montags gar keine Post mehr verteilt. Dadurch würden die Unterlagen möglicherweise nicht fristgemäß beim Wähler oder den Wahlämtern landen.