Häuser in Toplagen zu Spottpreisen - wer aktuell in Mainz ein Haus zum Kauf sucht, sollte genau hinsehen. Die Polizei warnt vor Betrug mit Fake-Anzeigen im Netz.
Stellen Sie sich vor, Sie sehen Ihr eigenes Haus auf einem Verkaufsportal im Internet - obwohl Sie es gar nicht verkaufen wollen. Einigen Immobilienbesitzern in Mainz ist genau das in den vergangenen Tagen passiert.
Fake-Anzeigen mit detaillierten Daten
Da wurden nämlich Häuser in Mainz-Bretzenheim, Mainz-Finthen und Mainz-Laubenheim auf einem bekannten Immobilienportal angeboten. Mit hübschen Fotos, detaillierter Beschreibung der Häuser und genauen Angaben zu Größe und Ausstattung. Allerdings: meist stimmte die Adresse nicht ganz genau. Und: die Preise waren extrem niedrig, mindestens das Vierfache unter dem Marktwert.
Polizei: Täter fordern hohe Abschlagszahlungen
"Die Täter wollen erreichen, dass sich wegen des niedrigen Preises sehr schnell sehr viele Interessenten melden", erläutert Markus Weyerhäuser, Sprecher der Mainzer Polizei. Von diesen fordern sie dann Vorauszahlungen oder angebliche Notargebühren, die sofort entrichtet werden müssten.
Er warnt eindringlich davor, Geld an Unbekannte zu bezahlen. Schon gar nicht für Immobilien, die man nicht besichtigt hat.
Daten über Immobilien von Maklern gestohlen
Doch wie kommen die Täter an Fotos und Informationen über Immobilien in Mainz? Die Polizei geht davon aus, dass sie Daten von Maklern stehlen. Etwa die Exposés von Häusern, die einmal zur Miete angeboten wurden. Oder alte Verkaufs-Anzeigen, die nicht mehr aktuell sind. Die Täter sichern sich diese und stellen sie dann bearbeitet wieder ins Netz.
Polizei: Täter des Immobilien-Betrugs schwer zu fassen
Vermutlich sitzen die Täter im Ausland, sagt der Polizeisprecher. Auch die Konten, auf die sie Geld überweisen lassen wollen, seien nicht in Deutschland. Da die Täter meist anonyme IP-Adressen nutzen, sei es extrem schwierig, sie zu finden.
Inzwischen sind die Fake-Anzeigen für die Häuser in Mainz wieder aus dem Immobilienportal verschwunden. Nach Angaben des Polizeiprechers ist auch niemand auf den Betrug hereingefallen. Er rät dennoch ganz grundsätzlich, bei Immobilienanzeigen ganz genau hinzusehen und sich bei Verdacht auf einen Betrugsfall immer an die Polizei zu wenden.