Kletterer wählten kaum genutzte Route

Ursachensuche nach tödlichem Kletterunfall am Rotenfels in Bad Münster am Stein

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Autor/in
Golo Schlenk

Ein Kletterer aus Mainz war am Samstag am Rotenfels in Bad Kreuznach ums Leben gekommen, nachdem sein Sicherungsseil gerissen war. Er hatte nach Angaben des Alpenvereins eine unübliche Route gewählt. 

Beim tödlichen Unfall war das Sicherungsseil des 26-jährigen Kletterers gerissen. Die Kriminalpolizei lässt aktuell untersuchen, wie das passieren konnte. Der Deutsche Alpenverein DAV sagt, dass das sehr selten vorkommt. Möglich sei, dass das Seil durch den Sturz auf eine scharfe Felskante gerissen ist.

Oder es war bereits kaputt. Auch das könne beim Klettern passiert sein. Vielleicht wurde es aber auch zuvor falsch gelagert oder war mit irgendeiner Chemikalie in Verbindung gekommen. Antworten auf diese Fragen gibt es wohl erst, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind.

Rotenfels gilt als anspruchsvolles Klettergebiet

Der Rotenfels im Bad Kreuznacher Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg gilt als schwieriges Kletterterrain. Die steile und hohe Bergwand ist unübersichtlich, das Gestein brüchig und scharfkantig. Der Kletterausbilder Frank Kühn vom DAV kennt den Rotenfels gut und stellt fest: "Die beiden Kletterer hatten eine historische Route gewählt, die lange nicht begangen worden ist."

Damit seien sie in einem Gelände unterwegs gewesen, das potenziell unsicher und gefährlich sei. Denn anders als die anderen, bekannten Routen sei diese nicht gepflegt worden. Das heißt, dass die Sicherungshaken in der Felswand nicht regelmäßig überprüft würden. Außerdem würden auf der historischen Route keine Bohrhaken verwendet, sondern nicht rostfreie, geschlagene Haken. Wenn ein Kletterer dort abstürzt, könnten diese Haken heraus brechen.

Rotenfels in Bad Münster soll nur mit Ortskundigen bestiegen werden

Der abgestürzte 26-Jährige aus Mainz und sein Kletter-Kollege hätten die Route gewählt, ohne sich vorher beim DAV über den genauen Verlauf und die Schwierigkeiten zu informieren, vermutet Kühn. Der Alpenverein rate aber dringend dazu. Außerdem solle der Rotenfels grundsätzlich nur in Begleitung ortskundiger Kletterer bestiegen werden.

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