Ausstellung im Landesmuseum

Neues Zuhause für die Göttin ohne Kopf aus dem Mainzer Zollhafen

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Vor zwei Jahren entdeckten Archäologen bei Ausgrabungen eine Statue der Göttin Salus. Kopflos, aber gut erhalten lag sie in der Erde. Jetzt steht die Heilsgöttin im Museum.

Für Laien ist die knapp 1,50 Meter große Skulptur nur ein Torso. Sie zeigt eine Dame, die sich einen Umhang umgelegt hat, der nur ihren Unterleib bedeckt. Ihr fehlen der Kopf und die linke Hand. Mit ihrem linken Fuß steht sie auf dem Kopf eines Kalbs oder jungen Rinds.

Für die Archäologen, die die Statue aus der Erde am Mainzer Zollhafen gezogen haben, ist es aber ein Sensationsfund. Die Statue stellt nämlich die römische Göttin Salus dar. Das konnte durch eine Inschrift und den Vergleich mit einer ähnlichen Statue herausgefunden werden.

Statue ist sehr gut erhalten

Die Mainzer Statue wurde im Jahr 231 nach Christus gefertigt und ist von hoher Qualität. Jeder einzelne Zeh ist deutlich erkennbar, ebenso die noch erhaltenen Reste einer Schlange, die sich um den Arm der Salus windet.  

Die halbnackte Salus lag tief im Boden in einer Baustelle am heutigen Mainzer Zollhafen, einem teuren Wohngebiet. Offenbar war es das schon zu römischer Zeit. So stand die Statue nach Erkenntnissen der Archäologen auf einem belebten Platz. Die Tatsache, dass Stifter der Göttin des Wohlergehens eine Skulptur widmeten und diese öffentlich ausstellten, zeuge vom hohen Lebensstandard.

Prominenter Platz im Landesmuseum

Entsprechend ihrer Bedeutung hat die kopflose Salus jetzt einen prominenten Platz im Mainzer Landesmuseum bekommen. Sie steht in einer Arkade direkt am Eingang. Dort bekommt sie die volle Aufmerksamkeit.

"Jeder Besucher, der ins Museum kommt, bekommt auch auf alle Fälle die Statue zu sehen und geht daran vorbei."

Wer sich die Schautafeln und Texte neben der Statue aufmerksam durchliest, wird schnell merken, dass der äußerliche Torso in Wahrheit ein detailliertes Zeugnis der römischen Geschichte in Mainz ist.

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SWR