An einer Raststätte bei Darmstadt streiken Lkw-Fahrer aus Osteuropa und Zentralasien. Das Team von Arzt Gerhard Trabert und seinem Verein aus Mainz hat sie jetzt ärztlich versorgt.
Drei Stunden lang behandelte Gerhard Trabert am Mittwoch mit seinem Team die Lastwagenfahrer. Die Männer seien mit Rückenbeschwerden, Verdacht auf Bandscheibenvorfall, Nervenschmerzen, Bluthochdruck und Zahnschmerzen zu ihnen gekommen, berichtet Trabert, Gründer des Vereins "Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.".
An der Raststätte Gräfenhausen an der A5 seien vor allem Fahrer aus Usbekistan, Kasachstan oder Georgien. Im Arztmobil war auch ein syrischer Arzt dabei, der für den Verein arbeitet. Laut Trabert spricht er Russisch und konnte sich mit den Fahrern unterhalten oder auch Packungsbeilagen von Medikamenten in kyrillischer Schrift lesen.
Lkw-Fahrern wird kostenlos geholfen
Sie hätten den Fahrern unentgeltlich mit Medikamenten oder Salben geholfen, berichtet Trabert. Drei Fahrer konnten zudem von Zahnärzten in der Medizinischen Ambulanz ohne Grenzen des Vereins in Mainz versorgt worden. Außerdem habe man Socken, Mützen, Thermo-Unterwäsche, Säfte und Obst an die Fahrer verteilt.
"Es ging über das konkrete Helfen hinaus", sagte Trabert. "Wir wollten auch Solidarität zeigen." Die Arbeitsbedingungen der Fahrer seien katastrophal, so etwas dürfe es nicht geben. Die Aktion sei daher auch eine Positionierung gegen solche Formen der Ausbeutung gewesen.
Streikende fordern ausstehenden Lohn
Die Lastwagenfahrer, die aus osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern stammen, fordern von ihrem polnischen Auftraggeber ausstehenden Lohn. Großes Aufsehen hatte der Streik erregt, als der polnische Speditionsinhaber mit einer Sicherheitsfirma und einem Kamerateam anreiste und versuchte, seine Lastwagen wieder in Besitz zu nehmen.
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