Mehrere Windräder in der Südpfalz werden ab Mai nachts nicht mehr dauerhaft blinken und so die Anwohner stören. Zukünftig sollen ihre roten Warnlichter nur noch angehen, wenn sich Flugzeuge nähern.
96 Windräder drehen sich in der Vorderpfalz und Südpfalz und produzieren auf umweltfreundliche Art und Weise Strom. An einigen Orten stört das jedoch die Anwohner, weil die Anlagen rote Warnleuchten haben, die die ganze Nacht lang blinken. An einigen Orten soll sich das ab Mai ändern:
Umgerüstet worden sind nach Angaben der Betreiberfirmen die drei Räder im Windpark Offenbach sowie eine von fünf Anlagen im Windpark Minfeld. Ab Mai sollen die roten Warnlichter nur noch angehen, wenn sich Flugobjekte in einem Radius von sechs Kilometern nähern und tiefer als 600 Meter fliegen. Verlässt das Flugobjekt den Radius wieder, erlöschen die Lampen automatisch.
Blinkende Windräder: Neues Gesetz zum Schutz der Anwohner
Die roten Warnleuchten sind wichtig: Sie sollen bei Dunkelheit Flugzeuge und Helikopter auf die Hindernisse aufmerksam machen. Andererseits blenden die Lichter an manchen Stellen die Bürger in den benachbarten Ortschaften. Der Gesetzgeber hat deshalb die Betreiber von Windrädern verpflichtet, bis Ende dieses Jahres eine sogenannte Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung - kurz BNK - einzubauen.
Dieses System erkennt, wenn sich Flugobjekte in einem Radius von sechs Kilometern dem Windrad nähern und tiefer als 600 Meter fliegen. Die BNK schaltet dann die Warnleuchten an. Verlässt das Flugzeug den Radius, gehen die roten Lichter am Windrad automatisch wieder aus.
Weniger Blinken in Minfeld und Offenbach
Obwohl die BNK erst ab Anfang 2024 vorgeschrieben ist, hat die "Pfalzwind GmbH" in Ludwigshafen, ein Tochterunternehmen der Pfalzwerke, bereits jetzt mehrere Windräder mit dem modernen System umgerüstet und will es innerhalb der kommenden 14 Tage in Betrieb nehmen.
Windräder in Rülzheim und Tiefenthal blinken weiter
Altanlagen dürfen aber weiter blinken, weil sich bei ihnen die Umrüstung nicht lohnt. Das betrifft zum Beispiel die Windräder in Tiefenthal im Kreis Bad Dürkheim und in Heuchelheim im Rhein-Pfalz-Kreis. Sie sind laut der Betreiberfirma "Energiequelle" aus Bremen etwa 20 Jahre alt und haben somit das Ende ihrer Betriebsdauer fast erreicht.
Das Gleiche gilt für die sechs Windräder im Windpark Herxheimweyher-Rülzheim, die 16 oder 17 Jahre alt sind, und die vier anderen Anlagen im Windpark Minfeld. Sie sind laut der Betreiberfirma Pfalzwind GmbH 19 Jahre alt.