Eva Brockmann aus Franken ist die neue Deutsche Weinkönigin. Weinprinzessinnen sind Lea Baßler aus der Pfalz und Jessica Himmelsbach aus Baden.
Eva Brockmann ist die 75. Deutsche Weinkönigin. Sie wurde am Freitagabend im Saalbau in Neustadt an der Weinstraße zur Nachfolgerin von Katrin Lang gewählt. Brockmann und ihre beiden Weinprinzessinnen, Lea Baßler und Jessica Himmelsbach, bekamen die Kronen von ihren Vorgängerinnen überreicht.
Erster Titel für Franken seit 2008
Mit der 24-jährigen Eva Brockmann kommt die Deutsche Weinkönigin erstmals seit 2008 wieder aus Franken. "Ich spüre Freude, pure Emotion", so Brockmann, nachdem sie die Krone von ihrer Vorgängerin übernommen hatte. Sie könne ihren Sieg noch gar nicht fassen. "Jede hätte es verdient", dachte die neue Weinkönigin auch im Moment ihres Erfolgs an ihre Konkurrentinnen.
Fünf Frauen standen im Finale
Fünf Bewerberinnen standen im Finale, darunter zwei aus Rheinland-Pfalz: Sarah Röhl von der Mosel und Lea Baßler aus der Pfalz. Außerdem qualifizierten sich die badische Weinkönigin Jessica Himmelsbach aus dem Markgräflerland und Eva Brockmann aus Franken sowie Katja Föhr aus dem Rheingau. Die jungen Frauen hatten beim Vorentscheid in Einzelauftritten und bei Teamaufgaben ihr Fachwissen zeigen und Fragen rund um die Weinbereitung, den Anbau und das Weinmarketing verständlich beantworten müssen – auch in englischer Sprache. Mit dem glücklichen Ende für die fünf Finalistinnen.
Das waren die Aufgaben am Krönungsabend
Bei einer Blindverkostung sollten die fünf Kandidatinnen die Rebsorte und das Anbaugebiet eines Weines herausschmecken. Allerdings war es keiner von ihnen gelungen, die Weine richtig zu bestimmen. Macht nichts! Denn selbst die Weinexpertin Romana Echensperger lag als Master of Wine bei ihrer Verkostung daneben. "Blindverkostungen machen demütig", meinte Echensperger danach lachend.
Als Teamaufgabe sollten die fünf Kandidatinnen große gerahmte Fotografien früherer Weinköniginnen in die richtige chronologische Reihenfolge bringen. Und auch Wissensfragen mussten die Kandidatinnen als Team beantworten. Im Rhetorikspiel wurde ihre Redegewandtheit getestet. Jede musste 45 Sekunden lang zu einem vom Publikum ausgewählten Thema eine Rede halten.
Ein kurzes Porträt von Eva Brockmann aus Franken
"Wein ist für mich Genuss, Kulturgut, Regionalität und Lebensgefühl", sagt Eva Brockmann aus Haibach bei Aschaffenburg. Ihre Begeisterung für Wein und alle mit dem Weinbau verbundenen Arbeiten entdeckte sie als 16-Jährige während eines Praktikums im Weingut Giegerich in Großwallstadt.
"Die Sichtbarkeit und den Stellenwert des Deutschen Weines in der Welt weiter zu steigern ist für mich eine der schönsten Aufgaben und zugleich auch die wichtigste, die mit diesem Amt einhergeht", betont die Fachfrau. Dabei möchte sie die Vielfalt und die Besonderheiten der 13 deutschen Anbaugebiete klar herausstellen und so verkörpern, dass sich jedes einzelne Gebiet bestens von ihr repräsentiert fühlt.
Das waren die anderen Finalistinnen
Lea Baßler aus der Pfalz
Lea Baßler stammt nicht aus einem Winzerbetrieb, ihr Vater Theo ist aber Kellermeister bei der Wachenheimer Winzergenossenschaft. In den Wachenheimer Kellern hat sich Lea Baßler alle wichtigen Details zum Thema Weinbau selbst beigebracht. Was sie aber durchaus als Vorteil sieht. "Letztendlich müssen wir auch den Leuten den Wein erklären, die nicht vom Fach sind."
Dazu dürfte es in ihrem Alltag reichlich Gelegenheit geben. Derzeit arbeitet sie in einer Weinbar in Bad Dürkheim.
Sarah Röhl von der Mosel
Aufgewachsen ist Sarah Röhl in Kröv an der Mittelmosel in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weingut ihres Onkels und zu den Familienbetrieben ihrer Freunde. Klar habe sie dadurch schon früh eine "natürliche Nähe" zum Thema Wein entwickelt, sagt sie.
Ihre zweite große Leidenschaft ist die Musik. Da kann es durchaus passieren, dass sie mitten in den Reben eine Arie anstimmt. Und genau wie Lea Baßler hat sich auch Sarah Röhl alles, was es zum Wein zu wissen gibt, selbst beigebracht.
Jessica Himmelsbach aus Baden
"Auch wenn ich als kleines Kind in Opas Reben mithelfen durfte, bin ich nicht mit dem Weinbau aufgewachsen", erzählt Jessica Himmelsbach aus Heitersheim. Erst weit nach dem Abitur habe sie im Alter von 21 Jahren durch die Arbeit bei der Weinlese zum Weinbau zurückgefunden.
Im Amt der Deutschen Weinkönigin liegt für sie eine immense Strahlkraft, welche unendlich viele Möglichkeiten bietet, aber auch viel Verantwortung mit sich bringt. Genau das macht für sie den Reiz des Amtes aus.
Katja Föhr aus dem Rheingau
Aufgewachsen ist Katja Föhr in Hallgarten. Interesse an Weintrauben hatte Katja Föhr bereits im Alter von drei Jahren, als sie ihre Großeltern das erste Mal zur Weinlese begleitete. Später, als sie die Weinmajestäten auf den Weinfesten erlebte, wuchs auch ihre Leidenschaft für den Wein. Für die Rheingauerin ist Wein ein Kulturgut, das Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbindet.
"Ich habe großen Respekt davor, was die Deutschen Weinmajestäten bisher geleistet haben. Ich würde mich sehr darüber freuen, in ihre Fußstapfen zu treten und das Amt der Deutschen Weinkönigin weiterzuentwickeln", erklärt die 21-Jährige.
Teamgeist ist das Wichtigste
Die Siegerin löst die amtierende Hoheit Katrin Lang aus dem Weinbaugebiet Baden in Baden-Württemberg ab. Sie war am Freitagabend auch beim Finale und sagte, das Schönste und Wichtigsten sei während ihres Amtsjahres der Teamgeist gewesen. Sie habe mit ihren beiden Weinprinzessinnen richtig gut zusammengearbeitet. Seit 1949 werben Weinköniginnen für die Weine aus Deutschland und ihre Anbaugebiete.