Teilnehmer der Fahrraddemo bei Landau

Verkehrsbehinderungen

Hunderte Radfahrer bei Fahrraddemo auf der B10 bei Landau dabei

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Hunderte Fahrradfahrerinnern und Fahrradfahrer sind bei schweißtreibenden Temperaturen bei einer Demo gegen den durchgängigen Ausbau der B10 bei Landau mitgefahren. Die Bürgerinitiative sprach von rund 450 Teilnehmern.

Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 250. Die Demo hatte bereits ab Donnerstag zu Straßensperrungen geführt. Von den Sperrungen betroffen waren die Bundesstraße 10 zwischen Annweiler-Ost und Landau-Godramstein. Der Abschnitt war Richtung Landau gesperrt. Die Demo begann am westlichen Ende des Alten Messplatzes in Landau und führte dann über die B10 bis nach Annweiler. Während der Veranstaltung war zeitweise auch die Gegenrichtung der B10 für den Verkehr geschlossen.

Demo-Organisatoren wollen vierspurigen Ausbau der B10 verhindern

Die Ausbau-Gegner wollen verhindern, dass die B10 durchgängig vierspurig wird. Sie argumentieren, dass der Nutzen in keiner Relation zu den Kosten steht. Die vierspurig ausgebaute Straße führe zudem durch das UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald und sei ein Klimakiller. Denn durch den Ausbau würden mit dem Verkehr auch die CO2-Emissionen deutlich steigen.

Ausbau-Gegner wollen Investitionen in Bahnstrecke

Die Gegner fordern stattdessen einen anderen Ausbau: Den der Zugstrecke in unmittelbarer Nähe. Die soll zweigleisig und elektrifiziert werden, sodass dann die Züge im 30-Minuten-Takt fahren können.

Gibt es auf einer komplett vierspurigen B10 weniger Unfälle? Darüber ist es neuer Streit entfacht.

Ausbau-Befürworter wollen Unfälle verringern

Um den Ausbau der B10 gibt es schon seit Jahrzehnten Streit. Vor allem in der Südwestpfalz gibt es viele Befürworter, in der Südpfalz leben eher die Kritiker. Die Befürworter wollen mit einer autobahnähnlichen B10 strukturschwache Orte in der Südwestpfalz wie Pirmasens oder Zweibrücken besser an die Südpfalz anbinden. Außerdem argumentieren sie, dass sich die Zahl der Unfälle durch mehr Fahrspuren verringern ließe. Die Ausbau-Gegner bestreiten das.

Verwaltungsgericht erlaubt Demonstration auf der B10

Die zuständige Kreisverwaltung Südliche Weinstraße wollte ursprünglich die Demo auf dem rund acht Kilometer langen Abschnitt der B10 verhindern und begründete das mit Sicherheitsbedenken. Das Verwaltungsgericht Neustadt gab den Demo-Organisatoren aber Recht. Die Richter argumentierten, das Versammlungsrecht sei ein höheres Gut als Verkehrsbehinderungen durch die Kundgebung.

Zu der Fahrraddemo haben die Umweltorganisation BUND, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sowie die Bürgerinitiative Queichtal aufgerufen. Die Kundgebung wurde auch von Teilen der Politik unterstützt.

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SWR