Am Donnerstag hat die UNESCO offiziell den Pfälzerwald für zehn weitere Jahre als Biosphärenreservat anerkannt. Naturschützer haben das genutzt. Sie demonstrierten gegen den Ausbau der B10.
Der Status "Biosphärenreservat" für den Pfälzerwald wurde bereits 2022 geprüft, bestätigt und um weitere zehn Jahre verlängert. Bei einer Feierstunde hat die UNESCO am Donnerstag in Annweiler die Urkunde verliehen. Auch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen) war dabei.
Die Verleihung hatte etwa 60 Gegner des Ausbaus der B10 durch den Pfälzerwald auf den Plan gerufen. Aber auch etwa 20 Befürworter des vierspurigen Ausbaus von Pirmasens nach Landau waren nach Annweiler gekommen. Sie wollten anlässlich der Urkundenübergabe am Donnerstag demonstrieren - die einen darüber, welchen Schaden der Ausbau verursacht, die anderen welchen Nutzen er bringt.
Gegner des B10-Ausbaus fürchten Rodungen
Beteiligt waren die Gegner der "Bürgerinitiative Queichtal" und der Bund für Umwelt-und Naturschutz (BUND), sowie "Alsace Nature", eine Naturschutzorganisation aus dem Elsass. Sie mahnten an, dass die Rodungen und Erdumwälzungen für den Ausbau das ökologische Klima im Pfälzerwald erheblich stören. Dasselbe gelte für die deutlichere Zerschneidung der Landschaft durch eine breiter ausgebaute, vierspurige Straße durch das zusammenhängende Waldgebiet. Dies werde auf Dauer auch die Anerkennung des Pfälzerwaldes als Biosphärenreservat gefährden.
Auch Befürworter der B10 demonstrieren
Die Befürworter des Ausbaus, die Initiative "B10 - Vier Spuren jetzt", hatten mit mehr Demonstranten gerechnet. Ihr erster Vorsitzender sagte, der Ausbau der Straße beeinträchtige nicht den Biosphärenstatus des Pfälzerwaldes. Außerdem sei eine vierspurige B10 wichtig, damit sich in der Region mehr Betriebe ansiedeln, um die Wirtschaftskraft dort zu stärken.
UNESCO-Status wird alle zehn Jahre geprüft
Alle zehn Jahre überprüft ein Komitee anhand von weltweit gültigen Kriterien, ob die Biosphärenreservate den UNESCO-Vorgaben entsprechen. Wichtige Fragen dabei sind unter anderem, ob genug für die Landschaftspflege getan wird, oder inwieweit der Absatz von umweltschonenden und nachhaltigen Produkten gefördert wird – wie zum Beispiel auf deutsch-französischen Bauernmärkten, bei denen Produkte aus der Region angeboten werden.
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