Beim Sandbahnrennen in Herxheim (Kreis Südliche Weinstraße) ist bei einem Unfall am Dienstag ein 41 Jahre alter Beifahrer aus Hessen gestorben. Jetzt werden Motorrad und Beiwagen untersucht.
Beim Sandbahnrennen war am Dienstag in Herxheim das Motorradgespann außer Kontrolle geraten und hatte führerlos einen Holzzaun am Rand der Strecke durchbrochen. Dahinter befand sich nach Angaben des Sprechers ein Betonpfosten. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Rheinpfalz wurde der Beifahrer schwer verletzt. Obwohl Rettungskräfte und Sanitäter sich sofort um ihn kümmerten, konnte der Mann nicht mehr gerettet werden. Er starb.
Technischer Defekt Schuld?
Nach Angaben des Vereins sprach der Unfallfahrer von einem "technischen Defekt". Der Gasschieber soll geklemmt haben. "Das Gespann ist mit Vollgas in die Kurve gefahren, der Fahrer konnte nicht mehr reagieren, ist Richtung Bande gefahren und selbst abgesprungen", so Joachim Rieder, Pressesprecher des Motorsportvereins Herxheim. Der Beifahrer sei mit dem Gespann in die Bande gekracht.
Rennfahrer kommen aus Hessen
Die Gespanne, die beim Rennen am Start waren, haben generell keine Bremsen. Dennoch hätte das Fahrzeug nach Angaben eines Sprechers der Motorsportvereinigung Herxheim sofort deutlich an Geschwindigkeit verlieren müssen, nachdem der Fahrer gefallen war. Der genaue Unfallhergang wird jetzt von der Kriminalpolizei ermittelt. Zwei Gutachten sollen den Unfall aufklären.
Der Verstorbene kommt aus dem Landkreis Offenbach in Hessen, der andere verunglückte Fahrer aus dem Main-Kinzig-Kreis, ebenfalls in Hessen. Sie gehörten zwei Vereinen an: dem hessischen MSC Klein Krotzenburg (Kreis Offenbach) und dem baden-württembergischen MSC Berghaupten im Ortenaukreis im Schwarzwald.
Sandbahnrennen wurde abgebrochen
Nach dem tödlichen Unfall war das Rennen abgebrochen worden. "Wir möchten den Hinterbliebenen unser tiefstes Mitgefühl zum Ausdruck bringen und im Namen des Vereins unser herzliches Beileid aussprechen", sagte der 1. Vorsitzende der MSV Herxheim, Marco Hammer. Am Mittwoch um 17 Uhr will der Verein dem tödlich Verunglückten gedenken.
Sandbahnrennen in Herxheim: Motorräder haben keine Bremsen
Die Motorräder erreichen in dem Rennen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometer pro Stunde. Weil die Maschinen keine Bremsen haben, gibt es in Herxheim eine große sogenannte Auslaufzone rings um die Rennpiste. Andernfalls wäre ein "Air-Fence" - durchgehende Luftpolsterungen - vorgeschrieben. Das letzte Mal hatte es 1990 einen tödlichen Unfall in Herxheim gegeben.
Rennen in zwei verschiedenen Klassen zum Saisonabschluss
Zum Abschluss der Motorradsport-Saison sollten auf der Sandbahn im Herxheimer Waldstadion, am Dienstag (3. Oktober) die Deutschen Meister in gleich zwei Klassen ermittelt werden. Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Bahnsports war geplant, in der Solo- und der Seitenwagenklasse die nationalen Champions am gleichen Tag und am gleichen Ort zu ermitteln.
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