Nach der tödlichen Messerattacke in Ludwigshafen-Oggersheim im Oktober hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Beschuldigten erhoben. Sie wirft dem Mann zweifachen Mord, versuchten Mord sowie gefährliche Körperverletzung vor.
Der 26-jährige Mann aus Somalia habe am Mittag des 18. Oktobers auf einer Straße im Zentrum des Ludwighafeners Stadtteils Oggersheim unvermittelt mit einem Küchenmesser auf einen 20-jährigen Passanten eingestochen, lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Der Angeschuldigte habe sein Opfer zufällig ausgewählt - der junge Mann sei daher arg- und wehrlos gewesen.
Staatsanwaltschaft Frankenthal: Opfer zufällig ausgewählt
Als ihm ein 35-jähriger Arbeitskollege zu Hilfe eilen wollte, habe der Angeschuldigte auch auf ihn eingestochen - ebenfalls in Tötungsabsicht, so die Staatsanwaltschaft. Der 35-Jährige habe daraufhin die Flucht ergriffen.
Im Anschluss habe er den tödlichen Angriff auf sein erstes Opfer fortgesetzt und diesem zudem einen Unterarm abgetrennt. Der 20-Jährige verstarb noch am Tatort, sein 35-jähriger Arbeitskollege starb später im Krankenhaus an den Folgen seiner Verletzungen.
Tödliche Messerattacke in Oggersheim: Motiv wohl Wut und Eifersucht
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der mutmaßliche Täter aus Wut und Eifersucht handelte, weil seine Lebensgefährtin ihn verlassen hatte. Der Angeschuldigte sei davon ausgegangen, dass sie einen neuen Partner habe. Dabei sei ihm aber bewusst gewesen, dass beide Opfer mit seiner ehemaligen Partnerin nichts zu tun hatten. Die beiden Opfer waren demnach zufällig als Handwerker in der Nähe der Wohnung der Frau und wurden dort angegriffen.
Laut Staatsanwaltschaft ging der Angeschuldigte im Anschluss zum Haus seiner Ex-Partnerin und warf den Unterarm dort auf ihren Balkon. Danach habe er einen benachbarten Drogeriemarkt betreten und dort mit dem Messer sein drittes und ebenfalls zufälliges Opfer in die Brust gestochen. Dabei handelte es sich um einen 27-jährigen Mann.
Messerattacke in Ludwigshafen: Drittes Opfer überlebt schwer verletzt
Kurz darauf konnte der Angreifer laut Staatsanwaltschaft von herbeigerufenen Polizeibeamten aufgehalten werden. Die Polizisten schossen demnach mehrmals auf den Mann, um ihn kampfunfähig zu machen.
Das 27-jährige Opfer befand sich nach dem Messerstich in akuter Lebensgefahr und musste notoperiert werden, überlebte aber. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft habe der Angeschuldigte auch diesen Mann aus Wut und Eifersucht töten wollen.
Der Angeschuldigte hat sich laut den Ermittlern bislang nicht offiziell zur Tat geäußert. Er gab aber gegenüber einem Gutachter an, aus Wut und Eifersucht bewusst deutsche Männer angegriffen zu haben. Der mutmaßliche Täter ist nach vorläufiger Einschätzung des Gutachters schuldfähig, so die Staatsanwaltschaft.
Tödliche Messerattacke in Oggersheim: Mutmaßlichem Täter droht lebenslange Haft
Das Landgericht Frankenthal muss nun über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Im Falle einer Verurteilung droht dem Angeschuldigten nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe mit Sicherungsverwahrung.