Das Rheinland-Pfälzische Storchenzentrum beobachtet immer wieder, wie Störche an Gummiringen aus dem Gemüseanbau sterben. Sie verwechseln die Gummis offenbar mit Würmern.
Davon geht Jessica Lehman, vom Rheinland-Pfälzische Storchenzentrum im südpfälzischen Bornheim, aus. Der Verein hat bereits Mägen verstorbener Jungstörche seziert und Gummiringe im Magen gefunden. Ältere Störche würden es teilweise schaffen, die Gummiringe wieder auszuscheiden. "Der Storch frisst alles, was tierisch erscheint und hält die Gummis auf den Äckern für Würmer", so Lehmann. "Das ist das Hauptnahrungsmittel für die Jungstörche und die verenden dann daran." Auch Plastikfolien auf Äckern seien problematisch.
Woher kommen die Gummiringe?
Die Gummiringe werden nach Einschätzung des Rheinland-Pfälzischen Storchenzentrum oft beispielsweise beim Verkauf von Radieschen benutzt. Dieser hält den Bund Radieschen dann zusammen, die Konsumenten wiederum schmeißen das Grün zusammen mit dem Bund dann in die Biotonne. Der Kompost landet am Ende wieder auf dem Feld, so Lehmann.
Was muss sich ändern?
Nach Einschätzung des Rheinland-Pfälzische Storchenzentrums kann jeder mithelfen, dass Störche nicht durch Plastikmüll verenden. Fußgänger, die an verunreinigten Weinbergen oder Äckern vorbeilaufen, sollen die Plastikreste direkt entfernen und den Landwirt darauf aufmerksam machen. Der Handel und die Bauern sollten wiederum versuchen, auf Plastik und Gummiringe zu verzichten.
Wie viele Störche jährlich in der Pfalz wegen Plastikmüll verenden, kann das Strochenzentrum nicht einschätzen. "Die Dunkelziffer ist sicherlich hoch", so Lehman. Man könne schließlich nicht jeden toten Storchen sezieren.
Speyer: Aktion soll auf Folgen von Plastikmüll für Störche aufmerksam machen
In Speyer findet am Samstag dazu eine Aktion der Surfrider Baden-Pfalz statt. Sie wollen darauf aufmerksam machen, welche Folgen der Müll für die Störche hat. Dafür wollen sie in der Maximilianstraße 17 Storch-Figuren aus Holz an Bäumen und Laternen aufstellen. Auf den Störchen soll dann eine Internetseite mit näheren Informationen zu finden sein, so die Veranstalter.