In der Pfalz verdrängen Pflanzen aus Asien oder Amerika die heimischen - mit Folgen, wie beispielsweise beim japanischen Staudenknöterich.
Der Staudenknöterich breitet sich vor allem an Flüssen aus - zum Beispiel dem Speyerbach in Neustadt oder entlang der Queich im Kreis Südliche Weinstraße. Diese Pflanze kann pro Tag 30 Zentimeter wachsen, heißt es von der Oberen Wasserbehörde bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt (SGD). Die Wurzeln unterwandern meterweit benachbarte Pflanzenbestände und verdrängen sie. Die Triebe wachsen im Frühjahr innerhalb weniger Wochen bis zu drei Meter hoch.
Staudenknöterich sorgt für Erosion
An den Ufern, wo der Staudenknöterich wächst, besteht laut SGD die Gefahr, dass das Erdreich der betroffenen Uferpartien weggeschwemmt wird. Deshalb bekämpfen die Kommunen die stark wuchernde Pflanze und auch andere Neophyten mit unterschiedlichsten Methoden.
Die bisherigen Rodungen waren teuer und nicht von durchschlagendem Erfolg, heißt es beispielsweise vom Kreis Südliche Weinstraße. Da der Staudenknöterich aus kleinen Wurzelabschnitten komplett neue Pflanzen entwickeln kann, reicht es nicht, ihn zu schreddern. Die Pflanzenreste dürfen auch nicht in den Kompost sondern müssen mit Restmüll verbrannt werden.
Schwarze Folien sollen Pflanzen abtöten
Jetzt bekämpft der Kreis Südliche Weinstraße an den Uferbereichen der Queich mit großen schwarzen Folien. Die Pflanzen werden bedeckt und die Folien bleiben zwei Jahre liegen. Die Wurzelreste sollen dann ausgegraben werden. Erfahrungen liegen dazu im Kreis noch nicht vor.
Staudenknöterich wächst aus Ufermauern heraus
Die Stadt Neustadt hat am Speyerbach größere Vorkommen des Knöterichs. Seit mehreren Jahren haben Mitarbeiter der Stadt viermal im Jahr gemäht und gemulcht, so eine Stadtsprecherin. Außerdem schneiden sie aus den Ufermauern herauswachsende Triebe regelmäßig ab.
Pflanzenbekämpfung mit Stromschocks
Offenbar waren durch die bisherige Bekämpfung die Bestände des Staudenknöterichs zwar eingedämmt aber nicht zurückgedrängt worden. Ganz neu wird in Neustadt jetzt ein Verfahren mit elektrischem Strom angewendet. Die Wurzeln werden mit 5.000 Volt regelrecht verbrannt. Nach Angaben der Stadt hat die Methode gewirkt, aber ob die Neophyten dauerhaft in den Bereichen verschwunden sind, zeige sich erst im kommenden Jahr.
Auch der Rheindeich betroffen
Die SGD in Neustadt ist auch verantwortlich für die Sicherheit der Rheindeiche. Auch da breitet sich der Staudenknöterich aus, so bei Altrip, Waldsee, Otterstadt und Speyer. Auch dort wird befürchtet, dass darunter die Stabilität des Deiches leidet, weil der Knöterich den Bewuchs aus heimischen Gräsern und Kräutern verdrängt. Die Wurzeln der eingeschleppten Pflanze reichen außerdem tiefer in den Deichkörper. Im Moment wird sie gerodet und die Behörde lässt die Pflanze mit Herbiziden bekämpfen. Auf einem Abschnitt wird auch die Methode mit Strom getestet.