Am Montag beginnt der Wiederaufbau der teilweise abgerissenen Hochstraße-Süd in Ludwigshafen. Zuviel Lärm und Dreck, wegfallende Parkplätze, Sperrungen? Für alle Probleme gibt es einen Ansprechpartner.
Der "Kummerkasten" für die Ludwigshafener heißt Dieter Jung und arbeitet für die städtische Bauprojektgesellschaft in Ludwigshafen, die sich um das gesamte Hochstraßenprojekt kümmert, angefangen mit dem Abriss des Rathaus-Centers über die Hochstraße-Süd bis hin zum geplanten Abriss der Hochstraße-Nord und dem Bau einer Stadtstraße.
Dieter Jung: "Kummerkasten" für Beschwerden
Mit allen Fragen, die Bürgerinnen und Bürger in und um Ludwigshafen jetzt zum Start der Sanierung und des Teilneubaus der Hochstraße-Süd bewegen, können sie sich an Jung wenden. Entweder vor Ort beim Info-Punkt im ehemaligen Café Palazzo, direkt neben dem Eingang zur Haltestelle Rathaus-Center oder per Mail über die Internetseite der Stadt Ludwigshafen und auch per Telefon.
Fragen rund um Sperrungen, Umleitungen, Baulärm und Staub
Jung nimmt alle Beschwerden, Fragen und Anregungen rund um das Hochstraßenbauprojekt entgegen und gibt sie an die Stadtverwaltung weiter, betonte Oberbürgemeisterin Jutta Steinruck (SPD). Er sei die Verbindung zur Stadt, versuche zu vermitteln und gemeinsam Lösungen zu finden. Kein einfacher Job.
Doch "bisher sind die Bürgerinnen und Bürger überwiegend verständnisvoll und gehen lobenswert mit den Baumaßnahmen um", sagt Jung. Jetzt drehten sich die Fragen vor allem darum, was aktuell ansteht, ob Straßen gesperrt oder bestimmte Strecken umgeleitet werden.
Ludwigshafen will Baulärm bei Hochstraße-Süd gering halten
Auch das Thema Baulärm bewege die Ludwigshafener. Da kann Jung etwas Entwarnung geben: "Wir versuchen möglichst geräuscharm zu bauen, damit die Anwohnerinnen und Anwohner so wenig wie möglich geschädigt werden."
Alexander Thewalt (parteilos), Baudzernent der Stadt Ludwigshafen, erklärte dazu, dass der Lärm nicht so schlimm wird, wie beim Abbruch der Pilzhochstraße: Es sei mit beiden Bauträgern vertraglich vereinbart, lärm- und geräuscharm zu arbeiten. "Das haben wir jetzt zuletzt gemacht beim Abruch der alten Brückenfundamente. Da haben wir gefräst statt gepickert. Manche kennen das Geräusch, wenn Beton abgepickert wird: "tätätättätät". Das Fräsen war leiser."
Außerdem werde die Baustelle bei größeren Arbeiten mit Wasser berieselt, um Staub und Dreck niederzuschlagen.
Pfähle für Brücke werden im Herbst in die Erde gebohrt
Großes und schweres Baugerät soll voraussichtlich erst ab Oktober zum Einsatz kommen. Dann werden laut Projektleitung vier bis sechs Pfähle 20 Meter tief in die Erde gebohrt. Sie bieten das Tragwerk für die rund 40 Brückenpfeiler des neuen Teilstücks. Gebaut werde vom Berliner Platz im Osten ausgehend in Richtung Westen, also Walzmühle.
Der eigentliche über 500 Meter lange Brückenüberbau wird auf einem Traggerüst gebaut und später auf die Pfeiler herabgelassen, so Bauderzent Thewalt. Der Grund: Unter der wieder zu errichtenden Hochstraße liegen die Oberleitungen der Straßenbahn und die sollen durch den Neubau nicht beeinträchtigt werden.
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Keine zusätzliche Beeinträchtigung für Pendler
Ab Oktober soll auch die Sanierung der sogenannten weißen Hochstraße, eines Teilabschnitts der Hochstraße-Süd, beginnen. Dort wird unter anderem das Tragwerk der Brückenkonstruktion verstärkt und der Fahrbahnbelag komplett erneuert.
Für Pendler werde es während der Bauzeit bis zum Abschluss der Arbeiten Ende 2025 kaum Beeinträchtigungen geben, so Thewalt: "Die Eisenbahn fährt nebendran auf ihren vier Gleisen. Die Straßenbahn fährt unten durch auf ihren zwei Gleisen. Radwege, Fußwege bleiben erhalten, unter der jetzt fehlenden Hochstraße. Wir haben kurze Sperrungen, für die Straßenbahn-, den Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr."
Gesperrt werde nur an einigen Wochenenden, etwa wenn die Gerüste für die Überbrücke, die später auf die Brückenpfeiler heruntergelassen wird, aufgebaut werden müssen. Auch für die Autofahrer, die ja seit dem Abriss der Pilzhochstraße an bestehende Sperrungen gewohnt seien, ändere sich nichts.
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