In voller Montur 1.000 Treppenstufen rauf

Feuerwehrmänner aus der Pfalz erklimmen Skischanze in Oberstdorf

Stand
Autor/in
Leonie Fritz
Porträt Reporterin Leonie Fritz

Feuerwehr-Teams aus verschiedenen Ländern haben am Samstag bei einem Treppen-Wettlauf auf die höchste Ski-Schanze Deutschlands mitgemacht. Mit dabei waren Feuerwehrleute aus RLP.

Es sind etwa 162 Höhenmeter von der Landeplattform auf den Schanzentisch der Heini-Klopfer-Skiflugschanze im bayerischen Oberstdorf. Die galt es für die insgesamt 500 Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein über mehr als 1.000 Stufen zu erklimmen. Gestartet wurde dabei immer in Zweier-Teams.

Auch Feuerwehr-Team aus Neustadt in Oberstdorf dabei

Mitten unter den wagemutigen Feuerwehrleuten waren Dominik Loesch und Sascha Köppler aus Neustadt an der Weinstraße. Die beiden arbeiten hauptberuflich bei der Feuerwehr. Ein anstrengender Job, für den es Ausdauer, körperliche Fitness und Teamfähigkeit braucht. Köppler und Loesch sehen in dem Wettbewerb und der Vorbereitung darauf eine Möglichkeit, genau diese Dinge für ihren Feuerwehr-Alltag zu trainieren.

Mitglieder der Feuerwehr Neustadt an der Weinstraße erklimmen die Skischanze Oberstdorf
Gemeinsam ans Ziel: Mitglieder der Feuerwehr Neustadt an der Weinstraße haben die Skischanze in Oberstdorf erklommen. Das Team Pfalz landete in der Gesamtwertung auf Rang 35.

Team Pfalz erklimmt die Skischanze

Am Samstag schafften sie den Aufstieg auf die Schanze in rund 20 Minuten, danach ging es mit dem Lift zurück ins Tal. Der Treppenlauf war jedoch ganz schön kräftezehrend, berichtet Köppler.

"Zwischendurch hat's ein bisschen gehangen - ich will nicht mehr. Aber die Vorbereitungen waren ausreichend. Man hat sich vorher viel zu viel einen Kopf gemacht, was jetzt eigentlich unnötig war."

Zu den Vorbereitungen der beiden Feuerwehrleute gehörte auch ein Probelauf im Dezember vergangenen Jahres. Schnee gab es damals auch, die Bedingungen waren also noch schwerer als am Samstag.

Feuerwehr Treppenlauf
Dominik Loesch (links) und Sascha Koeppler (rechts) beim Probelauf im vergangenen Jahr.

Die 500 Teilnehmenden des Schanzenlaufs bewältigten die 81 Prozent Steigung in Oberstdorf am Samstag in zwei Durchgängen - einmal mit Atemschutzgerät, einmal ohne. Das Team von der Weinstraße landete im guten Mittelfeld.

Bei dem Treppenlauf in Bayern pushen sich die Teilnehmer sofort gegenseitig, auch wenn sie sich untereinander zuvor noch nie gesehen haben.

Freiwillige Feuerwehr St. Martin war auch dabei

Während die beiden Neustadter die 1.000 Stufen zum Schanzentisch schon einmal erklommen hatten, war es für Jonas Hormuth und Julius Kiefer aus St. Martin das erste Mal. Hormuth und Kiefer gehören zu einem von drei Teams der Freiwilligen Feuerwehr St. Martin, die an dem Wettbewerb am Samstag ebenfalls teilnahmen.

Für Hormuth war der Wettbewerb ein Ansporn, körperlich fitter zu werden: "Es hat total motiviert, so ein konkretes Ziel vor Augen zu haben." Außerdem sei der Teamgeist innerhalb der Feuerwehrmannschaft durch das regemäßige Training für den Wettbewerb deutlich größer geworden.

Training auf Rolltreppen und in Hochhäusern

Trainiert haben beide Teams monatelang mehrmals in der Woche und vor allem: kreativ. Um die Wettkampfsituation auf der dritthöchsten Ski-Schanze der Welt nachzubilden, hatten sie eine ganze Reihe Einfälle: Während die Feuerwehrsportler aus St. Martin den steilen Kreuzweg bei St. Martin hochwanderten, erklomm das Neustadter Team die Rolltreppe in einem Drogeriemarkt und die Treppen in einem Neustadter Hochhaus.

Feuerwehr Treppenlauf
Sascha Köppler trainiert in voller Feuerwehrmontur auf der Rolltreppe eines Neustadter Drogeriemarktes. Bild in Detailansicht öffnen
Feuerwehr Treppenlauf
Sascha Köppler trainiert auf den Treppen eines Neustadter Hochhauses. Bild in Detailansicht öffnen
Feuerwehr Treppe
Jonas Hormuth (links) und Markus Hormuth beim Training auf dem Kreuzweg in St. Martin. Bild in Detailansicht öffnen

Da haben die Leute teilweise schon komisch geguckt.

Seltsame Blicke von Passanten seien dabei nicht selten gewesen. Denn: Ihr Training absolvierten die Teams in voller Feuerwehrmontur. Handschuhe, Schutzkleidung, Helm und Atemgerät zusammen genommen wiegen übrigens etwa 20 Kilogramm.

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