Den ganzen Sommer haben sie entlang des Rheins gemütliches Draußensitzen fast unmöglich gemacht: die Stechmücken. Jetzt ist ein Ende in Sicht.
Die Schnakenplage am Rhein geht ihrem Ende entgegen. Sechs bis acht Wochen leben die Weibchen der Auwaldstechmücken, sagte eine Sprecherin der „Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“ (KABS) in Speyer. Damit sterben jetzt die letzten, die noch im Juni bei Hochwasser geschlüpft sind.
Keine neuen Hochwassergebiete in der Pfalz
Neue Mücken wird es vermutlich nicht mehr geben, sagte die KABS-Sprecherin. Weitere Hochwasser seien ausgeblieben, sodass die KABS-Mitarbeiter die Larven der Stechmücken erfolgreich mit dem Wirkstoff Bti bekämpfen konnten. Die Mücken-Bekämpfer seien aber noch bis zum Saisonende im September einsatzbereit, sollte es noch einmal zu Hochwasser kommen und Teile der Auwälder erneut überschwemmt werden.
KABS: Ungewöhnliche Stechmücken-Plage
Der nasse Winter und ständiger Regen mit Hochwasser im Frühjahr und Frühsommer hatten Brutgebiete auch entfernt der üblichen Schnakengebiete am Rhein geschaffen. Nicht alle konnten von den KABS-Mitarbeitern erreicht werden. Dadurch hatte es in diesem Sommer entlang des Rheins eine regelrechte Stechmückenplage gegeben. Deswegen hatten unter anderem viele Biergärten schließen müssen.
Auch die Asiatische Tigermücke bereitet in der Pfalz Probleme
Auch für die Asiatische Tigermücke war der feucht-heiße Sommer paradiesisch - sie konnte sich nach Angaben der KABS weiter ausbreiten. Die Tigermücke braucht keine großen Überflutungsgebiete. Sie legt ihre Eier beispielsweise in Regentonnen, Gießkannen oder Topfuntersetzern mit Wasser. Von ihr können gefährliche tropische Krankheiten wie das Dengue-Fieber auf den Menschen übertragen werden. Deshalb sei es wichtig, so die KABS, solche kleinen Wasserstellen auszuleeren, dicht abzudecken oder ein entsprechendes Insektizid zu sprühen.
Die KABS bekämpft die Stechmücken im Auftrag von rund 100 Kommunen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen. In ihrem Gebiet leben rund 2,7 Millionen Menschen. Um die Stechmücken einzudämmen, verwendet die KABS den Wirkstoff Bti. Er zerstört die Darmzellen der Larven und tötet sie.
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