Die Sprengung eines Geldautomaten im Zentrum von Kandel im Kreis Germersheim hat offenbar hohen Schaden verursacht. Das betroffene Fachwerkhaus ist einsturzgefährdet.
Der Automat im Zentrum der Verbandsgemeinde Kandel wurde durch die Explosion komplett zerstört, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Es handele sich um eine Selbstbedienungsfiliale der Sparda-Bank in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus. Der entstandene Sachschaden sei noch nicht bekannt. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters Michael Gaudier (CDU) wurden die Täter nach der Tat gegen 3 Uhr noch in Richtung Messplatz verfolgt, später habe sich die Spur verloren. Augenzeugen beobachteten das Geschehen.
Polizei entdeckt verdächtigen Wagen nahe französischer Grenze
Das Haus war zum Zeitpunkt der Explosion leer, aber die Scherben sind laut Michael Gaudier gut 30 Meter weit in die gegenüberliegenden Häuser geflogen. Laut Gaudier war die Polizei schnell vor Ort und verfolgte die Täter. Eine Verfolgungsjagd wollte die Polizei so nicht bestätigen. Allerdings haben die Beamten in der Nähe der französischen Grenze einen verdächtigen Wagen gesehen, dessen Spur sich dann aber verloren habe. Das Autokennzeichen soll den Beamten jedoch bekannt sein.
Fachwerkhaus in Kandel nach Sprengung einsturzgefährdet
Nach Angaben von Michael Gaudier haben die Täter wohl die Tür des Gebäudes aufgehebelt, ein Seitenfenster sei auch eingeschlagen gewesen. Bei der Sprengung ist eine Farbpatrone explodiert, die die Täter aber nach ersten Aussagen nicht gehindert haben soll. Das Fachwerkhaus wurde nun gesichert, weil es möglicherweise einsturzgefährdet ist. In unmittelbarer Nähe zu dem Haus, in dem der Geldautomat gesprengt wurde, befindet sich eine Grundschule.
Fahndung nach Tätern läuft
Vorsorglich ist auch das Rathaus, das ganz in der Nähe liegt, evakuiert worden. Die Einkaufsstraße ist inzwischen wieder frei, einzig der Bereich um den Ratskeller ist noch abgesperrt. Die Fahndungsmaßnahmen der Polizei laufen. Die Kriminalpolizei Ludwigshafen hat die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0621/963-2773 oder per E-Mail an kiludwigshafen.k1.kdd@polizei.rlp.de entgegen.
Das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz hat in diesem Jahr bis Ende Juli insgesamt 34 Geldautomaten-Sprengungen gezählt.