Nach den Überschwemmungen vor zehn Tagen in Römerberg (Rhein-Pfalz-Kreis) fordert der Ortsgemeinderat nun einen schnellen und konkreten Schutz vor den Folgen von Starkregen.
"Ein massives Umdenken aller zuständigen Behörden" fordern die vier Fraktionen des Ortsgemeinderats Römerberg in der gemeinsamen Resolution. Denn in punkto Starkregenschutz sei in den vergangenen Jahren „wenig und in Teilen auch nichts vorangegangen“. Die Überschwemmungen vom 7. Mai, bei denen rund 130 Gärten, Keller und Wohnungen vollliefen, sind bereits das zweite verheerende Starkregenereignis in nur zwei Jahren; zuletzt hatte es im Juni 2021 Überschwemmungen in der Gemeinde gegeben.
Römerberg: Höchste Zeit für konkreten Schutz
Für den Ortsgemeinderat ist es daher höchste Zeit, dass die Behörden auf Kreis- und Landesebene das lange in Auftrag gegebene Schutzkonzept endlich umsetzen. Die nötigen Bauarbeiten sollen noch im Jahr 2023 abgeschlossen werden.
Im Fokus: der Ortsteil Mechtersheim, der wegen seiner Hanglage besonders gefährdet ist. Bei dem Unwetter am 7. Mai wurde Schlamm von den höher gelegenen Äckern in den tiefer liegenden Ort gespült. Damit das zukünftig nicht mehr passieren kann, soll eine sogenannte "Wasserumgehung“ entstehen. Damit sind Grünflächen und Mulden am Hang gemeint, die Wasser und Schlamm ableiten sollen.
Gemeinde ruft Landwirte zur Solidarität auf
Eine "Wasserumgehung“ hätte zur Folge, dass einige Äcker nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden könnten. Um das durchzusetzen, fordert der Ortsgemeinderat von der Kreisverwaltung bzw. der Wasserschutzbehörde des Landes SGD Süd, dies durch eine sogenannte Gefahrenabwehrverordnung durchzusetzen.
Die betroffenen Landwirte bittet der Rat um Verständnis und Solidarität – für das Wohl des gesamten Dorfes. Und versichert außerdem, dass den Landwirten dadurch kein finanzieller Schaden entstehen solle.
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Mobile Wassersperre für den Notfall
Im Ortsteil Heiligenstein wird nach anderen Lösungen gesucht, wie man die Häuser vor Überschwemmungen schützen kann, beispielsweise durch eine Erweiterung des Kanalnetzes. Ortsbürgermeister Matthias Hoffmann (Grüne) kündigte an, dass kommende Woche ein neues Hochwasserschutzsystem mit dem Namen "Water Gate“ getestet werde – eine mobile Notfall-Wassersperre, die bauliche Lösungen ergänzen könnte.
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