Rauschebart, Pausbacken, ein gutmütiges Lachen: der amerikanische Santa Claus wurde 1863 vom Pfälzer Thomas Nast erfunden. Als Vorlage diente der nicht ganz so nette Belzenickel.
Thomas-Nast-Grundschule, Thomas-Nast-Straße, sogar der Weihnachtsmarkt in Landau ist nach Thomas Nast benannt. Der wurde 1840 in der Südpfälzer Stadt als Sohn eines Soldaten geboren. Als Sechsjähriger ging der kleine Thomas mit seiner Familie in die USA.
Im Santa Claus steckt der Pfälzer Nikolaus
Mit im Gepäck hatte Thomas Nast die Erinnerungen an den Pfälzer Nikolaus: den Belzenickel. Der schenkte den Kindern Äpfel, Lebkuchen und Nüsse, hatte aber auch seine Rute zum Bestrafen dabei. Für seinen Santa Claus nahm sich Nast aber nur die guten Seiten:
Als Inspiration für seinen Santa Claus diente Thomas Nast außerdem ein Gedicht des Amerikaners Clemens More aus dem Jahr 1823. Im Gedicht wird beschrieben, wie der Nikolaus in einem von acht Rentieren gezogenen Schlitten auf Häuserdächern landet, durch den Schornstein rutscht, die Geschenke austeilt und dann wieder verschwindet.
Dank Thomas Nast wohnt der Weihnachtsmann am Nordpol
Der Pfälzer Auswanderer Nast erfand rund um den Weihnachtsmann neue Zeichnungen und Geschichten dazu. Und er gab ihm sein Zuhause. Dank Thomas Nast lebt Santa Claus am Nordpol:
In den USA bekannt für politische Karikaturen
Doch Thomas Nast zeichnete noch viel mehr: In den USA gilt der gebürtige Landauer als Erfinder der politischen Karikatur. Für die damals renommierte Wochenzeitung "Harper's Weekly" zeichnete Nast weit mehr als 2.000 Karikaturen – gegen Rassismus, Diskriminierung, Korruption in der Politik und Umweltverschmutzung.
"Er hat immer den Finger in die Wunde gelegt", sagt Hans-Joachim Schatz vom Thomas-Nast-Verein. Auch deswegen verleiht Nasts Geburtsstadt Landau regelmäßig eine Auszeichnung an zeitgenössische Karikaturisten.