Das Gesundheitsamt hat das Gebäude des katholischen Kindergartens in Weisenheim am Sand (Kreis Bad Dürkheim) wegen Rattenbefalls geschlossen. Die Ratten haben sich sogar durch Decken gefressen.
Die Ratten haben Löcher in die Deckenverkleidung des etwa 100 Jahre alten Gebäudes gefressen und die Isolierung von Heizkörpern zerstört, sagt Horst Hilpert, der im Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde Heilige Theresia vom Kinde Jesu in Bad Dürkheim für die Kindertagesstätte in Weisenheim am Sand zuständig ist.
Kammerjäger: etwa 20 Ratten in Kita in Weisenheim am Sand
Anfang August war die Kita-Leiterin auf die Spuren der Nager gestoßen. Da Ratten Krankheiten übertragen können, musste die Einrichtung sofort schließen, alle 22 Kinder wurden eine Woche früher in die Sommerferien geschickt.
Dann rückte der Kammerjäger an, erzählt Hilpert, der selbst in Weisenheim am Sand lebt. Dieser gehe aufgrund der Spuren und Hinterlassenschaften davon aus, dass sich etwa 20 Ratten in dem Gebäude aufhalten. Alle Deckenverkleidungen seien nun heruntergerissen und Öffnungen, durch die die Ratten kommen könnten, mit Bauschaum abgedichtet. Doch das sei nur eine Zwischenlösung, um die Nagetiere draußen zu halten, so der Verwaltungsrat.
Wegen Ratten müsste Kita komplett umgebaut werden
"Die fressen sich mit der Zeit auch durch den Bauschaum, sogar durch Wände und Decken", sagt Horst Hilpert. Denn das Kita-Gebäude sei rund 100 Jahre alt, Decken und Wände seien aus Lehm und Holz. Der Weisenheimer fürchtet deshalb, dass das Gebäude bis auf Weiteres und vielleicht sogar für immer nicht mehr als Kita genutzt werden kann.
Denn das Gesundheitsamt erlaubt den Kita-Betrieb erst, wenn nachweisbar langfristig sichergestellt ist, dass keine Ratten mehr hinein kommen. Und dafür müsste das Gebäude für viel Geld umgebaut, Decken und Böden rausgerissen und erneuert werden. Und woher dieses Geld kommen soll, das sei noch völlig unklar, so Hilpert.
Kita-Gruppe muss in ehemalige Gaststätte umziehen
Doch was ist mit den rund 20 Kita-Kindern, wenn die Sommerpause am 4. September vorbei ist? Sie kommen ersteinmal in einer ehemaligen Gaststätte des Vogelvereins von Weisenheim am Sand unter. Sie gehöre der Gemeinde, sei renoviert und auch bereits von der benachbarten kommunalen Kita als Notunterkunft genutzt worden.
Das sei besser als wenn die Kita-Kinder nach den Ferien quasi auf der Straße stehen. "Aber es ist natürlich keine Dauerlösung", sagt Hilpert, dessen Enkel auch die kleine familiäre Kita besucht. Hilpert hofft, dass die Kinder irgendwie in ihre Kita zurückkönnen. Wie es weitergehen soll, dazu werde es nach der Sommerpause auch Gespräche mit Vertretern der Gemeinde von Weisenheim am Sand geben. Hilpert hofft, dass sich irgendwie eine Lösung finden lässt und die Kinder wieder in ihre Kita können.