Das Jubiläum des Kuckucksbähnels war an Fronleichnam etwas getrübt: Die Lokomotive des Pfalzbahnmuseums in Neustadt war noch nicht einsatzbereit. Statt zwei fuhr nur eine Dampflok.
Eine der Kuppelstangen an der Dampflok "Sissi" war noch in Reparatur, so der Vorsitzende des Pfalzbahnmuseums, Ralf Rudolph. Sie musste nach der Adventsfahrt im Dezember neu gerichtet werden und die Fachwerkstatt war wegen Personalknappheit in Verzug. Am Donnerstagmittag seien die Stangen abgeholt und bis in die Nacht hinein eingebaut worden, so Rudolph. Am Samstag und Sonntag sollen dann, wie geplant, beide Dampfloks im Einsatz sein.
Feierlichkeiten zu "40 Jahre Kuckucksbähnel"
Vor genau 40 Jahren wurde die Nebenstrecke von Neustadt über Lambrecht ins Elmsteiner Tal (Kreis Bad Dürkheim) reaktiviert. Das wird vier Tage lang gefeiert. Am Donnerstag verkehrte ein Dampfzug und ein von einer Alten Diesellok gezogener Zug zwischen Neustadt-Böbig und Elmstein.
Das Pfalzbahnmuseum hatte eine Dampflokomotive fürs Jubiläum ausgeliehen: Die Württembergische T3 930 von der Schwäbischen Alb-Bahn in Münsingen (Landkreis Reutlingen). Am Hauptbahnhof Neustadt startete am Donnerstagabend ein historischer Güterzug, an den auch ein Personenwagen angehängt ist.
Weitere Programmpunkte zum Jubiläumsfest
Am Freitag ist eine Pfalzrundfahrt mit historischen Waggons ab Neustadt-Hauptbahnhof über Landau, Pirmasens und Kaiserslautern. Diese Fahrt war allerdings bereits im Vorfeld ausgebucht. Für die Fahrten am Samstag und Sonntag kann man noch am Bahnhof Neustadt Tickets lösen. Neben den zwei Dampfzugfahrten wird auch ein historischer Linienbus in Elmstein unterwegs sein. Außerdem ist an allen Tagen das Pfalzbahnmuseum am Hauptbahnhof in Neustadt von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Geschichte der Eisenbahn ins Elmsteiner Tal
Das Kuckucksbähnel war ursprünglich für den Holztransport aus dem Elmsteiner Tal gebaut worden. 1902 wurde ein Industriegleis bis zu einer Mühle am Speyerbach im Elmsteiner Tal eröffnet. Es wurde ausschließlich für die Holzindustrie verlegt.
Ab 1909 wurde das Gleis bis nach Elmstein verlängert und zu einer vollständigen Nebenbahn ausgebaut. Der fahrplanmäßige Personenverkehr spielte immer eine untergeordnete Rolle in dem schwach besiedelten Gebiet. 1960 wurde er eingestellt und 1977 auch das Gleis für den Güterverkehr stillgelegt.
Acht Jahre später übernahm die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG) die marode Strecke und setzte sie instand, dass Dampflokzüge darauf verkehren konnten. In den vergangenen 40 Jahren wurde die Strecke immer weiter saniert.
Der Name: "Kuckucksbähnel"
Der Name entstand schon zur Zeit, als die Bahn ins Elmsteiner Tal noch regulär fuhr. Anfangs wurde die Strecke als Elmsteiner Talbahn bezeichnet. Aber im Laufe der Zeit setzte sich der Name Kuckucksbähnel durch. Im Elmsteiner Tal war früher häufig der Ruf des Kuckucks zu hören, weswegen die Bewohner von Elmstein den Spitznamen "Kuckucke" trugen. Geprägt hat den Begriff Kuckucksbähnel wahrscheinlich der Wirt des Restaurants "Lokschuppen" am Bahnhof Elmstein. Die regionale Presse nahm den Begriff auf, so dass er sich mit der Zeit zum gängigen Streckennamen entwickelte.