In Hagenbach (Kreis Germersheim) haben Unbekannte am frühen Freitagmorgen einen Geldautomaten gesprengt. Stunden später nahm die Polizei die mutmaßlichen Täter in Straßburg fest.
Bei den Festnahmen in Straßburg handelt es sich laut französischer Polizei um Mitglieder einer Bande. Diese soll unter anderem in Deutschland bei rund einem Dutzend Taten Beute gemacht haben, wie die Zeitung "Le Parisien" unter Verweis auf die Polizei berichtet.
Verdächtige fuhren nach Sprengung nach Straßburg
Als fünf Tatverdächtige von der Sprengung am Freitagmorgen in Straßburg eintrafen, seien sie mit weiteren Verdächtigen festgenommen worden - und zwar in einer Garage der Stadt. Dabei sollen mehrere Fahrzeuge sowie Bargeld sichergestellt worden sein. Bei den Festgenommenen handele es sich um Niederländer, Franzosen und einen Russen.
Die Fahndung nach der Bande hatte die Kriminalpolizei in Straßburg mit anderen Dienststellen und der Polizei in Baden-Württemberg seit dem Sommer vorangetrieben.
Zuvor sprengten Täter den Geldautomat in Hagenbach
Bevor sie nach Straßburg flüchteten hatten die Täter am frühen Freitagmorgen einen Geldautomaten in Hagenbach gesprengt. "Kurz nach 5 Uhr morgens war der erste Knall", berichtet eine Anwohnerin dem SWR. "Das hat sich angehört, als wäre eine Gasflasche explodiert." Die Explosionen in einer Volksbankfiliale in der Bahnhofstraße in Hagenbach, hätten viele Anwohner geweckt.
Insgesamt habe es drei Mal geknallt, berichtet ein anderer Anwohner. Er habe zwei Männer mit Masken und Stirnlampen in der Nähe des Tatorts gesehen. Sie seien immer wieder in die Bank rein und wieder herausgelaufen.
Neben den Männern habe ein dunkler Kombi gestanden. Ein dritter Mann habe schon im Auto gesessen, die anderen beiden seien zum Auto gerannt und dann davon gefahren. Die Polizei vermutet, dass die Täter Richtung Frankreich geflohen sind.
Täter erbeuteten laut Zeugin Bargeld
Bei sich hätten sie eine große Tüte voll mit Bargeld gehabt, sagt eine Augenzeugin. Auch auf der Straße habe Bargeld gelegen. Wie viel Geld die Täter erbeuten konnten, ist laut Polizei noch unklar.
"Man kam sich vor, wie im Krimi", berichtet eine Augenzeugin. "Die waren komplett vermummt. Sturmhauben, Springerstiefel, komplett schwarz gekleidet. Man hat nicht viel von denen erkannt." Alles sei voller Qualm gewesen. Trotzdem habe sie das Kennzeichen des Fluchtfahrzeugs notieren und der Polizei weitergeben können, sagt sie.
Niemand ist bei der Sprengung verletzt worden
Der Schaden am Gebäude der Bank liegt nach Schätzungen der Polizei im sechsstelligen Bereich. Ob benachbarte Häuser durch die Sprengung beschädigt wurden, müsse noch geprüft werden, sagte ein Polizeisprecher dem SWR.
Bei der Sprengung sei niemand verletzt worden. Nachdem die Kriminalpolizei sichergestellt hatte, dass sich keine Sprengstoffreste mehr rund um den Tatort befinden, ist die Sperrung noch am Morgen aufgehoben worden.
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