Während andere Wehren im Land keine Mitglieder finden und über Auflösung nachdenken, hat das Landauer Stadtdorf Dammheim nun wieder eine eigene Feuerwehr. Wie geht das?
"Stell Dir vor es brennt und keiner geht hin" - mit diesem Satz versuchen viele Feuerwehren darauf aufmerksam zu machen, dass ihnen der Nachwuchs fehlt. In Altenbamberg im Kreis Bad Kreuznach wird aktuell sogar eine Zwangsverpflichtung diskutiert, um Brandschutz und Sicherheit weiter zu gewährleisten. Andere denken über die Auflösung nach.
Wenn der Nachwuchs fehlt Darf man für die Feuerwehr zwangsverpflichtet werden?
Die Gemeinde Altenbamberg hat zu wenige Feuerwehrleute. Sie überlegt sich jetzt, Bürgerinnen und Bürger zwangszuverpflichten. Ist das rechtlich erlaubt?
Dammheim startet Feuerwehr wieder mit 18 Ehrenamtlichen
So war es auch in Dammheim: Weil es einfach nicht mehr genug Mitglieder gab, musste die Einheit vor fünfeinhalb Jahren stillgelegt werden. Jetzt das Comeback: In dieser Woche wurde die neue Einheit Landau-Dammheim offiziell in Betrieb genommen. Sie besteht aus 18 Feuerwehrleuten, mehr als die Hälfte hat die Grundausbildung noch vor sich, ist also ganz frisch dabei.
Junger Feuerwehrmann hatte Werbung gemacht
Stellt man die Frage, wie das möglich ist, in Zeiten, in denen sich immer weniger Leute ehrenamtlich engagieren, fällt immer wieder ein Name: Tobias Rauwolf, 22 Jahre alt, die Hälfte davon als Mitglied der Feuerwehr. Er sei die treibende Kraft hinter der Reaktivierung gewesen.
Als Dammheimer ist es ihm halt wichtig gewesen, das es wieder eine Wehr im Ort gibt, sagt er: "Die Feuerwehr ist da, um zu helfen, wann immer die Bevölkerung Hilfe braucht. Aber es ist auch ein sozialer Treffpunkt, wo man einander kennenlernt." Deswegen ist Rauwolf aktiv geworden, hat Leute angesprochen, zu Übungen eingeladen, Werbeaktionen veranstaltet und Flyer verteilt.
Neuer Freiwilliger: "Mein Herz schlägt für Dammheim"
Jan Schley ist einer der neuen Feuerwehrleute, die Rauwolf überzeugt hat. Allzu viel hat es aber offenbar nicht gebraucht, den 25-Jährigen für die Feuerwehr zu begeistern. Sein Herz schlage für das Landauer Stadtdorf: "Ich komme aus Dammheim und mein Vater war auch schon Feuerwehrmann." Er wisse auch, dass Situationen auf ihn zukommen können, die ihm alles abverlangen: "Ich habe da schon Respekt vor, bei einem größeren Brand dabei zu sein oder auf einen schlimmen Unfall zuzukommen. Aber freue mich in der Einheut zu sein, und ich freue mich auf die Grundausbildung!"
Die beginnt im Oktober und wenn alles klappt, könnte schon im Dezember der erste brennende Weihnachtsbaum von Jan Schley und seinen Kameraden und Kameradinnen der neuen freiwilligen Feuerwehr Dammheim gelöscht werden.
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