Ein Pilotprojekt um den Verbrauch von Grundwasser durch Landwirte in der Südpfalz liefert jetzt erste Ergebnisse. Der Streit zwischen Landwirten und Naturschützern geht weiter.
Das Beregnen der Felder mit Grundwasser habe an den untersuchten Brunnen in der Südpfalz im Jahr 2022 keine negativen Auswirkungen auf den Grundwasserstand gehabt. Das schreibt die zuständige Behörde, die SGD Süd, auf SWR-Anfrage. Das Grundwasser stehe mittlerweile wieder genauso hoch wie vor der Beregnungszeit im vergangenen Jahr.
An den acht Brunnen soll weiter digital gemessen werden
Seit einem Jahr läuft in der Südpfalz das Pilotprojekt. Dabei hat die SGD Süd acht Brunnen zwischen Hochstadt (Kreis Südliche Weinstraße) und Zeiskam (Kreis Germersheim) mit digitaler Messtechnik ausgestattet. Auch in diesem Jahr soll das Projekt genau so weiterlaufen. Die SGD Süd schreibt, es könne festgestellt werden, "dass das eingesetzte Monitoringsystem der Beregnungsbrunnen ein geeignetes Werkzeug für ein Monitoring für Beregnungsbrunnen darstellt."
Streit ums Grundwasser in der Südpfalz
Seit Langem gibt es Streit in der Südpfalz: Naturschützer befürchten, dass Landwirte mehr Wasser benutzen, als erlaubt ist. Das habe negative Folgen für die Umwelt. Bisher melden die Landwirte selbst, wie viel Wasser sie zum Bewässern ihrer Felder benutzen. Effektive Kontrollen vor Ort sind kaum möglich.
Naturschützer fordern: Mehr Brunnen digital überwachen lassen
Naturschützer in der Südpfalz fordern, das Projekt mit den digitalen Messzählern auszuweiten, um wirklich belastbare Ergebnisse zu erhalten. In einem gemeinsamen Schreiben unter anderem von BUND, NABU und dem Naturschutzverband Südpfalz heißt es: "bei der geringen Zahl der zur Zeit installierten digitalen Wasserzähler... dürfte es genug Möglichkeiten geben, die digitalen Messpunkte durch Umleitungen zu umgehen."
Landwirte: Nehmen nur Wasser was uns zusteht
Der Bauern- und Winzerverband findet, dass das Pilotprojekt mit den digitalen Wasserzählern erfolgreich laufe: Es gebe einen Überblick über den tatsächlichen Wasserverbrauch der Landwirte und es zeige, dass sie genauso viel Wasser verbrauchen, wie es ihnen laut ihrem Wasserbudget zustehe.
Trockenheit und Wassermangel Felder mit zuviel Grundwasser gegossen: Bußgeld für Landwirt aus Lustadt
Weil er zur Bewässerung seiner Felder zu viel Grundwasser entnommen haben soll, muss ein Landwirt aus dem Kreis Germersheim nun ein Bußgeld zahlen. Aufgedeckt hatte den Fall eine ARD-Dokumentation.