Mitschüler werden psychologisch betreut

Entführung in Edenkoben: Schülerin offenbar sexuell missbraucht

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Die am Montagmorgen kurzzeitig verschleppte Schülerin aus Edenkoben ist von ihrem mutmaßlichen Entführer offenbar sexuell missbraucht worden. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt.

Tatverdächtig, so die Behörden, sei ein 61-jähriger Mann, der in einer Vernehmung die Entführung der Schülerin eingeräumt habe. Der Mann sitze in Untersuchungshaft wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung sowie des sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Polizei und Staatsanwaltschaft teilten mit, nach ersten Ermittlungen sei davon auszugehen, dass der Tatverdächtige die 10 Jahre alte Schülerin am Montagmorgen auf ihrem Schulweg in Edenkoben (Kreis Südliche Weinstraße) abgepasst und in sein Auto gezogen hatte. Dann sei er über Feldwege davongefahren. Während eine Zeugin ein verdächtiges Fahrzeug in Schulnähe meldete, sei das Mädchen von ihrem Vater als vermisst gemeldet worden. Daraufhin habe eine ausgedehnte Suche nach der Schülerin und dem Pkw begonnen.

Verdächtiger flüchtet mit Mädchen vor Polizei

Streifenbeamte entdeckten das verdächtige Fahrzeug schließlich. In der Folge kam es laut der Behörden zu einer Verfolgungsjagd unter anderem über die A65 in Richtung Kandel. Auf der B9 konnte der Wagen gestoppt und der mutmaßliche Entführer festgenommen werden. Das Mädchen wurde in Obhut genommen. Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut Polizei um einen in Neustadt wohnenden Mann, der bereits als Sexualstraftäter in Erscheinung getreten sein soll.

Schutz vor Sexualstraftätern Verhaltenstipps für den Schulweg

Der Fall des entführten Schulkindes aus Edenkoben hat viele Familien verunsichert. Das können Eltern und Kinder tun, um sich auf dem Schulweg sicher zu verhalten.

Ein Richter am Amtsgericht Landau erließ am Montagnachmittag gegen den 61-Jährigen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts, das Mädchen in seine Gewalt gebracht und sexuell missbraucht zu haben.

Schulaufsicht lobt gute Zusammenarbeit von Schule, Eltern und Polizei

Die zuständige Schulaufsichtsbehörde, ADD, in Trier teilte am Montag mit, in Rheinland-Pfalz sei es üblich, dass Eltern von der Schule unverzüglich benachrichtigt werden, sollten ihre minderjährigen Kinder unentschuldigt fehlen. So sei das am Montagmorgen auch in Edenkoben geschehen, da keine Krankmeldung oder Ähnliches von dem Mädchen vorgelegen habe. Auf die Benachrichtigung der Schule hin, habe der Vater des Mädchens dann die Polizei informiert.

Weiterhin teilte die Schulaufsichtsbehörde mit, dass das Gymnasium in Edenkoben bereits psychologische Unterstützung erhalte. Der Vorfall vom Montag werde gemeinsam mit dem schulpsychologischen Dienst aufgearbeitet. Ziel sei, dass die ganze Schulgemeinschaft, also Mitschüler, Eltern und Lehrer, die nun nötige Unterstützung erhielten.

Eine Schülerin des Gymnasiums in Edenkoben wurde am Montag auf dem Schulweg entführt und sexuell missbraucht
Das Gymnasium in Edenkoben: Mitschüler und Lehrer werden dort nach den Vorfällen am Montag psychologisch betreut

Verdächtiger Vorfall in Maikammer

Die Polizei hatte bereits Ende August Ermittlungen zu einem unbekannten Mann aufgenommen, der in Maikammer einen zehnjährigen Jungen angesprochen und ihm Süßigkeiten angeboten haben soll. Die Mutter des Jungen hatte den Vorfall im Internet veröffentlicht und in sozialen Netzwerken waren schnell Gerüchte kursiert, dass es sich um einen Sexualstraftäter handelt. Daraufhin hatte die Frau den Vorfall der Polizei gemeldet.

Am Dienstag teilte die Polizei mit, dass es sich bei dem Mann aus Maikammer nach derzeitigen Erkenntnissen nicht um den 61-jährigen Tatverdächtigen aus Neustadt handle. Dies hätten Ermittlungen der Kriminalpolizei aus Neustadt und Landau ergeben.

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SWR