Die Tafel in Ludwigshafen hat am Donnerstag eine Tonne gespendete Lebensmittel zusätzlich bekommen - weil ihre Mitarbeiter beim Treffen aller Tafeln Deutschlands besonders zahlreich das Tanzbein geschwungen haben.
Auslöser für die Spende ist eine gewonnene Wette auf dem Bundestafeltreffen Anfang Mai in Mannheim. Dort hatte der Vorsitzende der Tafel Deutschland gegen den Oberbürgermeister der Stadt Mannheim gewettet, mindestens 200 Personen aus den Tafeln der umliegenden Orte und Städte dazu zu bekommen, auf dem Marktplatz bei einem Flashmob zu tanzen.
Das gelang: Unter dem Motto "Mannheim tanzt, die Tafel gewinnt" tanzten am Ende sogar mehrere hundert Menschen für die Tafeln in ganz Deutschland - und Rewe und Penny spendeten im Gegenzug 24 Tonnen Lebensmittel an die teilnehmenden Tafeln.
Tafel Ludwigshafen: Lager durch Stadtwette wieder etwas voller
Aus Ludwigshafen waren mehr als 20 ehrenamtliche Mitarbeiter dabei und hatten "einen Riesenspaß", wie Jürgen Hundemer, Vorsitzender der Tafel Ludwigshafen berichtet. Ihr Einsatz wurde nun belohnt:
Am Donnerstagnachmittag wurde eine Tonne Lebensmittel bei der Ludwigshafener Tafel angeliefert. "Damit wird unser Lagerbestand deutlich aufgerüstet", so Hundemer. Eine Tonne Lebensmittel umfassen beispielsweise 1.000 Packungen Zucker oder Mehl oder vier Paletten Frischeprodukte.
Ludwigshafen: Immer mehr Menschen auf Tafel angewiesen
Und das sei wichtig, weil immer mehr Menschen bei der Tafel in Ludwigshafen einkaufen wollen. Derzeit warten zahlreiche Menschen in Ludwigshafen auf einen Tafelausweis, erklärt Hundemer. Dabei habe der Trägerverein VEhRA seit Februar bereits mehr als 150 Haushalte eine Einkaufsberechtigung erteilt.
Der große Andrag stelle vor große Herausforderungen. "Wir sind an einer Grenze angelangt die bedenklich stimmt und auch unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer an ihre Grenzen bringt", berichtet Jürgen Hundemer.
Tafel Ludwigshafen: Helfer und Spenden benötigt
Die Tafel Ludwigshafen versorgt nach eigenen Angaben jeden Monat mehr als 2.500 bedürftige Menschen - darunter auch 900 Kinder mit den nötigsten Lebensmitteln und Frischeprodukten.
Bis zu 150 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind dafür an sechs Tagen pro Woche im Einsatz. Weitere ehrenamtliche Helfer und auch Geldspenden werden nach Vereinsangaben dringen benötigt.
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Wie es den Tafeln, zum Beispiel in Baden-Württemberg, in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten geht, erläutert der Vorsitzende des Bundesverbands im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Christian Rönspies.