Kandidaten von fünf Parteien werfen ihren Hut in den Ring

Landratswahlen im Rhein-Pfalz-Kreis: Die Kandidaten im Überblick

Stand

Von Autor/in Nicoletta Prevete

Marathon-Wahltag im Rhein-Pfalz-Kreis: Neben der Bundestagswahl steht auch die Landratswahl an. Die fünf Kandidaten stellen sich im SWR vor.

Der Kandidat der CDU, Volker Knörr

Der 48-Jährige Familienvater bezeichnet sich selbst als "Waldseer Bu". Er war als ehrenamtlicher Beigeordneter im Rhein-Pfalz-Kreis sieben Jahre für den Bereich Abfallwirtschaft zuständig. Als Rektor der Adolf-Diesterweg-Realschule plus in Ludwigshafen Oggersheim ist ihm das Thema Integration besonders wichtig, denn er erlebe, sagt er, wie es ist, wenn Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund in Parallelwelten aufwachsen und daher von bestimmten Lebensbereichen ausgeschlossen seien.

Wenn er als Landrat gewählt werden würde, würde er sich verstärkt um das Thema Schulbau kümmern. Außerdem ist ihm der Erhalt der Kreisbäder wichtig, denn Kreisbäder seien unverzichtbar für qualitativ hochwertigen Schwimmunterricht. Wichtig ist Volker Knörr, nach eigener Aussage, zudem der Bau eines Fahrradschnellweges und der Ausbau von Straßenbahnlinien im Landkreis.

Die Kandidatin der SPD, Bianca Staßen

Die 48-Jährige Mutter einer erwachsenen Tochter ist in Otterstadt zu hause. Sie ist Lehrerin für naturwissenschaftliche Fächer an der Integrierten Gesamtschule in Speyer. Als ehrenamtliche Beigeordnete engagiert sie sich für die Themen Jugend und Soziales. Ihr wichtigstes Anliegen ist, so ihre eigene Aussage, die Modernisierung der Verwaltung. Sie müsse effektiver und transparenter werden. Und für die Bürger greifbarer und einfacher zu verstehen. Damit Bürger mehr Vertrauen in die Verwaltung bekämen, würde sie als Landrätin viele Informationsveranstaltungen organisieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Sozialdemokratin: Der Katastrophenschutz. Sie habe an der Ahr geholfen und wolle sich daher als Landrätin niemals vorwerfen lassen müssen, zu wenig getan zu haben. Deshalb seien viele Übungen wichtig und mehr Zusammenarbeit der Verbandsgemeinden in Sachen Katastrophenschutz.

Der Kandidat der Grünen, Maurice Kuhn

Der 27-Jahre alte Maurice Kuhn engagierte sich schon als Teenager in der Politik. Als 17-Jähriger war er in der Flüchtlingshilfe aktiv und im Verein "Ludwigshafen setzt Stolpersteine", erzählt er. Daraus war der Wunsch erwachsen, sich lokal- und regionalpolitisch einzusetzen. Seit 2019 ist Maurice Kuhn für die Grünen Ratsmitglied im Kreistag des Rhein-Pfalz-Kreises und seit vergangenem Jahr auch Fraktionsvorsitzender im Verbandsgemeinderat Rheinauen. Der studierte Politologe ist hauptberuflich als Referent bei der Grünen-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag angestellt.

In Altrip aufgewachsen fühlt er sich im Rhein-Pfalz-Kreis verwurzelt, sagt er. Wenn er Landrat wird, möchte er als erstes die Ausländerbehörde personell gut ausstatten, die de facto handlungsunfähig sei, so Kuhn. Zudem wünscht er gemeinsam mit allen Ortsbürgermeistern und den Bürgern, ein Kreisentwicklungskonzept zu erstellen. "So könnten wir gemeinsam festlegen, welche Themen für die Kommunen und die Bürger die wichtigsten sind, die zu erst angegangen werden sollen", erklärt der Grünen-Politiker.

Der Kandidat der FDP, Ralf Marohn

Der 57-Jährige Unternehmer sagt, er kandidiere vor allem wegen der Pläne rund ums neue Kreishaus, das in Schifferstadt entstehen soll. Er kann nicht verstehen, warum der Kreis sich dazu entschlossen habe, Mieter des neuen Gebäudes zu werden, statt es selbst zu bauen. Der vermutete Mietpreis von 29,50 Euro pro Quadratmeter sei keinem Bürger zu vermitteln. Zumal der Mietvertrag nur auf 20 Jahre ausgelegt sei. Sollte er Landrat werden, würde er auch andere Optionen prüfen wollen - vor allem den Bau eines eigenen Kreishauses.

Zudem sei ihm der Kita-Ausbau, die Wirtschaftsförderung, eine effizientere, digitalisierte Verwaltung und der Ausbau des Tourismus im Rhein-Pfalz-Kreis ein Anliegen. Ralf Marohn ist seit acht Jahren ehrenamtlicher Bürgermeister in Neuhofen, verheiratet und hat keine Kinder.

Der Kandidat der AfD, Joachim Paul

Joachim Paul, Landtagsabgeordneter der AfD im rheinland-pfälzischen Landtag, ist der einzige Kandidat, der nicht aus dem Rhein-Pfalz-Kreis stammt. Er ist AfD-Fraktionschef im Koblenzer Stadtrat und parallel tritt er auch als AfD Kandidat zur Bundestagswahl in Koblenz an. Aufgewachsen ist Joachim Paul in Bendorf am Rhein. Er ist katholisch, unverheiratet und hat keine Kinder.

Als studierter Lehrer unterrichtete er 20 Jahre an Gymnasien und Berufsschulen u.a die Fächer Deutsch und Geschichte. Wenn er Landrat werden würde, würde er laut seiner eigenen Aussage drei politische Felder in den Mittelpunkt stellen: Die Wirtschaftsförderung - er möchte ein Gründerzentrum für junge Unternehmer im Kreis schaffen. Die Digitalisierung der Verwaltung - hier würde er mit KI das Verwaltungspersonal entlasten wollen. Und die Bildungspolitik - er strebt - so erklärte er im SWR Interview - eine engere Verzahnung von Unternehmen und Schulen an.

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