Im DHL Paketzentrum in Speyer kommt es in der Weihnachtszeit zu deutlich mehr Stress als sonst. Bis zu 600.000 Pakete am Tag kommen da aktuell an. Das sind doppelt so viele wie an einem Sommertag.
Wenn man im DHL Paketzentrum in Speyer steht, stellt man schnell fest: Hier ist es richtig laut und staubig. Denn hier laufen die Transportbänder auf Hochtouren - besonders jetzt in der Weihnachtszeit. Auf dem Transportband angekommen folgt ein Paket dem nächsten - und gefühlt ist kein Ende in Sicht.
Im Paketzentrum Speyer wird im 23-Stunden-Takt gearbeitet. Die übrige Stunde dient als Wartungsfenster für die Technik, die muss einwandfrei funktionieren. Denn tausende Pakete kommen hier an, die sortiert und anschließend an verschiedene Orte verteilt werden.
Weihnachtszeit beginnt im Paketzentrum in Speyer im November
Das Weihnachtsgeschäft beginnt im Paketzentrum in Speyer schon ab Anfang November. Da steige dann die Anzahl der Pakete an, sagte der Leiter des Paketzentrums Rudi Herz.
Den ersten Peak, die erste große Masse an Paketen, gab es ihm zufolge dieses Jahr in der sogenannten Cyberweek Anfang Dezember. Da reduzieren Händler extra ihre Waren.
Die stärkste Zeit im Weihnachtsgeschäft sind Herz zufolge die Kalenderwochen 48, 49 und 51.
Wie ein Sprecher des Paketzentrums in Speyer mitteilt, sind es an durchschnittlichen Werktagen außerhalb der Weihnachtszeit zwischen 300.000 und 400.000 Sendungen.
Durch den Abrieb der vielen Pakete ist es dort richtig staubig. Laut Heinz werden etwa 300 Kilogramm Staub am Tag produziert.
Verlängerte Schichten und mehr Mitarbeiter in der Weihnachtszeit
Um die gewaltige Masse an Paketen bewältigen zu können, ist nicht nur funktionsfähige Technik wichtig: Es braucht auch eine gewisse Anzahl von Mitarbeitern und ein schlaues Schichtsystem.
Denn die vielen Pakete werden in Speyer nicht zwischengelagert. Sie werden sortiert und dann sofort auf den Weg in die gewünschte Region gebracht.
Das Paketzentrum liegt verkehrsgünstig in einem Speyerer Industriegebiet in der Nähe eines Flugplatzes und nah an der B39.
Rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Paketzentrum aktuell beschäftigt. Zum Vergleich: In der Sommersaison seien es etwa 600 bis 650 Beschäftigte, sagte Personalchef Kevin Gerlinski. Wenn das Weihnachtsgeschäft beginnt, müssen laut Gerlinski viele zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.
Leute auf Minijob-Basis, Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte und Leiharbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnen unterstützen zusätzlich von November bis Januar.
Gerlinski zufolge sind die Mitarbeiter im Paketzentrum in der Weihnachtszeit tatsächlich entspannter als sonst. Das liege daran, dass es mehr Personal gebe. Die Arbeit sei dennoch sehr herausfordernd.
Der Leiter des Paketzentrums sieht sich für die Weihnachtszeit personell gut aufgestellt und für den Stress gewappnet: "Wir sind nicht überrascht. Den 24. Dezember haben wir in unserem Plan drin stehen und wir machen das schon über so viele Jahre. Wir fangen im Frühjahr schon mit den Planungen an."
Paketzentrum in Speyer einer der wenigen Standorte mit Zoll
Das Paketzentrum in Speyer sei besonders, meint Herz. Denn es sei einer der wenigen Standorte in Deutschland an dem der Zoll Pakete kontrolliert. Konkret sind Pakete gemeint, die ins Ausland gehen oder aus dem Ausland kommen.
Eine weitere Besonderheit des Zentrums: Soldaten im Auslandseinsatz bekommen ihre Päckchen aus Speyer geschickt.
In Deutschland deckt das Paketzentrum in Speyer die Bereiche Rhein-Neckar, Saar und Pfalz ab. International werden unter anderem die Länder Schweiz und Frankreich beliefert.
Nach Weihnachten ist der Trubel im Paketzentrum nicht vorbei. Denn dann müssen sich die Mitarbeiter erstmal bis Mitte Januar um die Retouren kümmern. Darunter sind dann auch ungeliebte Geschenke, die wieder umgetauscht und zurückgeschickt werden.
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