Die Chemie-Verbände der Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz warnen wegen hoher Energiepreise vor einer schweren Krise in der Branche. Sie sehen den Standort Deutschland in Gefahr.
"Aus den Unternehmen haben wir gehört: Es war, als ob jemand den Stecker gezogen hätte", sagte Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände Rheinland-Pfalz am Donnerstag. Denn die rheinland-pfälzischen Chemie-Unternehmen verzeichnen aktuell nach eigenen Angaben 14 Prozent weniger Aufträge als im Vorjahr. Daher sei auch die Produktion um elf Prozent zurückgegangen. Das ist der niedrigste Stand seit fünf Jahren. Teilweise stünden Anlagen komplett still.
Chemie-Firmen investieren derzeit nicht in Deutschland
Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage würden Unternehmen im Moment auch nicht an ihren Standorten in Deutschland investieren, sagte Vogler. Er befürchtet, dass Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern könnten.
Gas-und Strompreisbremde gefordert
Um das zu verhindern, brauche es jetzt schnell auch für die Industrie eine wirksame Gas- und Strompreisbremse. Die versprochenen Staatshilfen seien sinnvoll, müssten aber schneller umgesetzt werden.