Die Pfalz läutet offiziell die Esskastanien-Zeit ein. Doch ein Blick in den Wald zeigt: Bis sich das Sammeln der Keschde in den Wäldern lohnt, wird es noch ein paar Tage dauern.
Es ist ein Ritual, das in der Pfalz jeden Herbst wieder beginnt: Mit Tüten in der Hand streifen Einheimische und Gäste durch die Wälder und sammeln Esskastanien. Die Bäume hängen dieses Jahr voll – doch bis die Keschde wirklich reif sind, dauert es noch bis Mitte Oktober, bis zum ersten Frost, heißt es aus dem Forstamt Annweiler: "Auch wenn es regionale Unterschiede geben kann."
Richtig reif sind die Keschde erst in zwei Wochen
Das Forstamt Haardt hat schon einige wenige Sammler auf dem Keschdeweg entdeckt. "Die Haupterntezeit geht aber auch bei uns erst in ein bis zwei Wochen los." Beide Forstämter erwarten in diesem Jahr eher kleine Früchte - ein Zeichen dafür, dass die große Trockenheit im Sommer sich auch auf die Esskastanie negativ ausgewirkt hat.
Das große Sammeln in den Wäldern geht also erst in ein paar Tagen los - gefeiert wird die Esskastanie trotzdem schon. Am ersten Oktoberwochenende starten die "Pfälzer Kastanientage". Sie gehen bis zum 15. November. Unter anderem gibt es geführte Wanderungen rund um die Keschde, Restaurants setzen Extra-Kastaniengerichte auf ihre Speisekarten und in Annweiler, Edenkoben und Hauenstein finden Kastanienmärkte statt.
Die Keschde, die Kastanienbäume, die schon die Römer in die Pfalz mitgebracht haben, sind wichtig für den Pfälzer Tourismus. "Weinlese, Kastanien und Neuer Wein, das gehört zusammen. Das ist historisch in unserer Gegend zusammengewachsen", sagt Katrin Günther vom Tourismusbüro Annweiler. "Teilweise", sagt sie, "haben wir schon ein Jahr im Voraus Buchungsanfragen für unsere Hauptreisezeit".
Rezeptsammlung Leckere Herbstgenüsse
Maronen, Kürbis, Äpfel, Birnen, Kartoffeln - sie alle gibt es jetzt frisch aus dem Garten oder auf dem Markt zu kaufen. Hier einige raffinierte Rezepte!