Die Sanierung und der Abriss der teils heruntergekommenen Wohnblöcke in der Bayreuther Straße in Ludwigshafen verzögern sich erneut. Erst ab 2025 sollen dort die Bagger rollen - zwei Jahre später als geplant.
"Erst wenn ein Bagger anrollt, glauben die Menschen hier, dass es wirklich losgeht", sagt ein Sozialarbeiter, der sich um die Bewohner im sogenannten Einweisungsgebiet in der Bayreuther Straße kümmert. Die Frustration bei den Bewohnern sei groß, die Wohnblöcke seit Jahrzehnten renovierungsbedürftig. Zu oft habe die Stadt versprochen, die Wohnblöcke zu sanieren oder abzureißen und neu zu bauen.
Bayreuther Straße: Werden Sanierungspläne konkret?
Doch nun scheint tatsächlich Bewegung in die Baupläne für das Einweisungsgebiet zu kommen. Vergangene Woche gab es ein Treffen von Mitarbeitern der Ökumenischen Fördergemeinschaft - die die Bewohner betreuen - mit zuständigen Mitarbeitern der städtischen Bauabteilung. Dabei sei ein verbindlicher Sanierungsfahrplan für die Bayreuther Straße vorgelegt worden. Nach Angaben der Stadt Ludwigshafen ist auch ein Personalmangel im Bauamt für die Verzögerung verantwortlich.
Ende 2026 sollen neue Wohnblöcke stehen
Die sogenannten roten Wohnblöcke in der Bayreuther Straße sollen im Januar 2025 abgerissen werden. Laut Stadtverwaltung sollen dann bis Dezember 2026 schon die neuen Wohnblöcke stehen - mit Wohnraum für 150 Menschen. Zur Verfügung stünden dann 130 Einzel- und 20 Zweibettzimmer. Jedes Zimmer verfüge dann, so ein Stadtsprecher, über eine Mini-Küche mit Kühlschrank sowie einem eigenes Bad mit WC und Dusche. Oft gibt es in den aktuellen Räumlichkeiten oft nur Gemeinschafts-Toiletten und Bäder, die gemeinsam genutzt werden.
Sanierung der weißen Wohnblöcke ab Anfang 2027
Erheblich länger müssen die Bewohner der sogenannten weißen Wohnblöcke warten. Die elf Gebäude werden erst ab Anfang 2027 saniert und sollen zwei Jahre später erst bezugsfertig sein. In den Gebäuden befinden sich dann Wohnungen in einer Größe von 40 bis 90 Quadratmeter.
Heizen mit Kohle soll ein Ende haben
Die gute Nachricht für die Bewohner, die bislang Kohle zum Heizen beim Hausmeister für den Ofen holen mussten: Die Wohnungen werden laut Stadt in Zukunft an eine zentrale Wärmeversorgung angeschlossen sein. Die Gespräche mit der TWL dazu laufen bereits, so die Stadtverwaltung.
Ökumenische Fördergemeinschaft zeigt sich erleichtert
Die Geschäftsführerin der Ökumenischen Fördergemeinschaft Petra Kindsleben, zeigte sich erleichtert: "Endlich geht’s wirklich weiter! Es gibt bereits Ausschreibungen. Die Sanierung der Bayreuther Straße wird Wirklichkeit." Für die Sozialarbeiter vor Ort wurde zudem eine wichtige Forderung umgesetzt: Die Ausweichquartiere für die Zeit der Sanierung werden nicht auf einem Bolzplatz errichtet, wie einst von der Stadt geplant. So müsse auch das Repair-Café in der Bayreuther Straße nicht weichen, sagt Petra Kindsleben. "Das ist ein wichtiges Angebot für die Menschen vor Ort, das glücklicherweise erhalten bleibt." Während der Bauzeit müssen viele Bewohner dann Ausweichquartiere beziehen.
Sozialdezernentin will Bewohner besuchen
Wichtig ist es Petra Kindsleben zudem, dass die zuständige Sozialdezernentin Beate Steeg (SPD) zugesagt habe, den Menschen nach den Sommerferien selbst die guten Nachrichten zu überbringen und sich mit ihnen zu unterhalten. Kindsleben geht davon aus, dass die Übergangszeit für die Bewohner nicht einfach wird. Vieles müssten die Sozialarbeiter vor Ort dann auffangen. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass jetzt alles klappt! Natürlich fragen die Bewohner: "Wann ziehen wir um? Aber jetzt wirds konkret und das erzeugt erstmal viel gute Stimmung bei uns!"