Ob auf der Rheinfähre bei Altrip, beim Grünschnitt an den Wegen oder im Wald - auch im Winter arbeiten Menschen draußen. Wir haben sie gefragt, wie es ihnen bei der Kälte aktuell damit geht.
6:30 Uhr auf der Rheinfähre zwischen Mannheim und Altrip. Es ist noch dunkel. Wie jeden Tag um diese Zeit nutzen hunderte Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger die Fähre für die kurze Überfahrt. Alessandro Issa ist der Kassierer auf der Fähre, seit 24 Jahren versieht er seinen Dienst.
Früher hat er auf dem Bau gearbeitet, die Kälte macht ihm deshalb nicht so viel aus. Auch bei Minus sechs Grad arbeitet Alessandro immer ohne Handschuhe, sagt er unter dem Dröhnen des Schiffsmotors.
Und wenn Alessandro gerade mal nicht Geld kassiert, eilt er in sein kleines Büro. Zum Heizkörper an der Wand, gleich neben der Tür. Dann kommen die Hände zum Wärmen auf die Heizung, auch wenn es nur wenige Sekunden sind. Denn dann muss er ja sofort wieder raus – und so geht es immer - "hin und her" - wie er sagt.
Im Winter müssen Büsche geschnitten werden
Ortswechsel: Die Rehbachstraße in der Gemeinde Neuhofen (Rhein-Pfalz-Kreis). Zwei Arbeiter der Gemeinde müssen heute hier Büsche an einem Grünstreifen zurückschneiden. Gärtner Sebastian Kornmann arbeitet mit der Heckenschere. Was hilft ihm wenn die Finger kalt und die Beine schwer werden?
Sinken die Temperaturen noch tiefer, dann muss in Neuhofen kein Mitarbeiter der Gemeinde mehr im Freien arbeiten. Dann werden die Maschinen im Bauhof gewartet oder andere Arbeiten ausgeführt, zum Schutz der Mitarbeiter vor der Kälte.
Wie siehts bei den Waldarbeitern aus?
Wir sind im Pfälzerwald bei Eußerthal (Kreis Südliche Weinstraße) unterwegs mit Forstrevierleiter Samuel Geiger. Das Thermometer im Auto zeigt minus vier Grad an. Der Weg zu der Stelle wo die Bäume gefällt werden führt über vereiste Flächen und Eisschollen in Pfützen – aber mit dem Allradantrieb kommen wir gut voran.
Wir treffen Jozef Krawiec. Er arbeitet hier mit großen Maschinen, wuchtet Bäume aus dem Wald und legt sie zum Abtransport an den Weg. Er ist dick eingepackt, Schnittschutzhose, Helm, Gehörschutz und oben rum eine Fleecejacke. "Jetzt im Winter ist das Arbeiten viel besser, denn mit der schweren Schutzkleidung ist es im Sommer viel zu heiß“, erzählt er.
Und verglichen mit Zuhause sei es hier ja noch "warm". Seine Frau hat ihm erzählt, dass dort in Polen gerade Minus 23 Grad sind und 60 Zentimeter Schnee liegen. Nur wenn er mit seinem Kollegen Pawel hoch oben im Pfälzerwald ist und noch der Wind weht, dann wird ihm tatsächlich etwas kalt, sagt er.
Trotz Kälte: Das Sägen bringt Pawel zum Schwitzen
Sein Kollege Pawel hat ein bisschen Probleme mit den Bäumen. "Wenn das Wasser in den Stämmen gefroren ist, dann ist es schwieriger mit dem Sägen." Kalt wird ihm aber nicht, als er kurz seinen Helm abzieht sieht man sogar Schweiß auf seinem Gesicht.
Wenn die beiden Pause machen, entfachen sie immer ein kleines Feuer. Daran können sie sich wärmen und Würste grillen.
Gefrorene Wege sind gut für Forstmaschinen
Revierleiter Samuel Geiger mag die trockene Kälte mit dem Sonnenschein. Er ist gerne draußen und für den Wald sei es auch gut, dass es mal Frost gibt: "Ich hab gemerkt, wir sind die Kälte gar nicht mehr richtig gewöhnt, jetzt ist es traumhaft im Wald, gerade, wenn der Wind etwas nachgelassen hat." Auch die Holzarbeiten sind einfacher, gefrorene Wege sind für die schweren Maschinen besser zu befahren.
Ganz wichtig ist es für ihn natürlich sich bei der Kälte gut einzupacken. Handschuhe, extra Weste und warme Unterwäsche sind für den 34-jährigen essentiell. "Das Wetter kann gerne lange so bleiben", sagt er noch zum Schluss.
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