Nach dem Angriff in Linz macht sich die Gewerkschaft der Polizei in Rheinland-Pfalz für mehr Neueinstellungen stark. Es gebe eine zunehmende Gefahr durch islamistisch motivierte Täter.
In der Nacht auf Freitag hat ein mutmaßlicher Islamist, der mit einer Machete und einem Messer bewaffnet war, eine Polizeiwache in Linz betreten und gedroht, Polizisten zu töten. Der 29-Jährige wurde in einer Sicherheitsschleuse eingeschlossen und von Spezialkräften überwältigt. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert nun mehr Einsatzkräfte.
Polizeigewerkschaft: Mindestens 50 Neueinstellungen mehr als bisher
Der "zunehmenden Gefahr" unter anderem durch islamistisch motivierte Täter müsse man mit "mehr Geld für Ausstattung und Personal" begegnen, teilte die rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Stefanie Loth mit. Für den nächsten Doppelhaushalt forderte die GdP daher vom Land, mindestens 500 Polizistinnen und Polizisten pro Jahr neu einzustellen.
Hinweise auf islamistische Tat Mutmaßlicher Täter schweigt nach Angriff mit Machete auf Polizeiinspektion Linz
Der Angriff eines mit einer Machete bewaffneten Mannes auf die Polizeiinspektion in Linz ist offenbar islamistisch motiviert gewesen. Der mutmaßliche Täter schweigt bisher.
Derzeit liege man jährlich bei rund 450 Neueinstellungen, sagte Loth. Wichtig sei zudem die Einstellung von 75 Tarifbeschäftigten und Verwaltungsbeamten pro Jahr. "Neue Aufgaben erfordern neue Dinge", sagte Loth. Nach dem Anschlag in München am Donnerstag und dem Angriff in Linz am Freitag "scheinen sich die Dinge gefühlt zu beschleunigen".
Angriffe habe es auch früher schon gegeben, sagte Loth dem SWR: "Die islamistische Gefahr ist sicherlich dazugekommen und fordert uns auch. Aber durchaus haben wir Antworten dazu."
Bessere Absicherung der Polizei-Dienststellen
Die Gewerkschaft forderte zudem, Dienststellen so gut wie möglich zu sichern. Dabei sollten weder "finanzielle Ressourcen, baulicher Denkmalschutz noch Personalmangel ein Hindernis" sein. "Wir sind sehr erleichtert, dass in Linz keiner unserer Kolleginnen und Kollegen verletzt wurde", sagte sie.
Die Gewerkschaft der Polizei ist mit rund 10.000 Mitgliedern nach eigenen Angaben die größte Interessenvertretung der Polizeibeschäftigten in Rheinland-Pfalz.