Erwerbstätige in Rheinland-Pfalz waren 2022 wegen psychisch bedingter Leiden im Schnitt deutlich häufiger krankgeschrieben als noch der Corona-Pandemie.
Während rheinland-pfälzische Arbeitnehmer 2019 im Schnitt noch 2,65 Tage wegen psychisch bedingter Krankheiten krankgeschrieben waren, stieg diese Zahl im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf durchschnittlich 3,1 Tage an. Das teilte die Techniker Krankenkasse (TK) in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit.
Rheinland-Pfalz liegt über Bundesschnitt
Rheinland-Pfalz liegt laut den TK-Daten über dem bundesweiten Durchschnitt von 2,95 Tagen pro Jahr. Auch die Krankenkasse DAK bestätigte im März dieses Jahres den Trend zu mehr Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen. Unter ihren Versicherten im Land stellte sie einen Durchschnittswert von 3,3 Fehltagen fest - 48 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.
Psychische Belastungen kein Tabu-Thema mehr
Eine starke Zunahme beobachteten die Krankenkassen vor allem bei jungen Erwerbstätigen. Experten führen diese Entwicklung neben den Belastungen durch die Corona-Pandemie auch auf eine zunehmende Enttabuisierung psychischer Erkrankungen zurück. "Psychische Belastungen werden von Betroffenenseite offener kommuniziert. Hinzu kommen die unterschiedlichen Krisen der letzten Jahre sowie die immer komplexer werdende Arbeitswelt", sagte Jörn Simon, Leiter der rheinland-pfälzischen TK-Landesvertretung.
Für den TK-Gesundheitsreport wurden die Daten von 254.000 Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz im Alter zwischen 15 und 64 Jahren ausgewertet, die im Jahr 2022 bei der Techniker Krankenkasse versichert waren.