Für ihre letzte Kabinettssitzung als Ministerpräsidentin ist Malu Dreyer ins Ahrtal gekommen. Die Flutkatastrophe jährt sich in dieser Woche zum dritten Mal. Es war eine letzte Chance, auf die Menschen zuzugehen. Ein Kommentar von Renata Sappert, SWR-Studio Koblenz.
Es dürfte kein Zufall gewesen sein, dass Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihren letzten Tag im Amt im Ahrtal verbringen wollte, gemeinsam mit ihren Ministerinnen und Ministern. Umringt von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Ihnen wollte sie Danke sagen für die Unterstützung beim Wiederaufbau des verwüsteten Ahrtals. Und deutlich machen, dass vieles auch schon geschafft und auf einem guten Weg sei.
Der Tag im Ahrtal als Abschluss von Dreyers Regierungszeit, die von keinem anderen Ereignis so sehr geprägt war wie von der Flutkatastrophe. Und am Schluss ihres öffentlichen Auftritts gibt Dreyer heute ein Statement: Es gibt viel zu tun, aber vieles sei auch schon geschafft. Nachfragen der Presse: nicht erlaubt.
Und vor allem: kein Wort zu einer repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag des SWR, die besagt, dass die meisten Menschen im Ahrtal unzufrieden sind mit dem Krisenmanagement der Landesregierung, unzufrieden mit dem Wiederaufbau.
Die Flut und der Umgang der Regierung damit - das ist der große Makel in Dreyers Regierungszeit. Und mit dem heutigen Tag hat sie diesen Makel nicht auslöschen können. Ausgerechnet Dreyer, die stets zugewandte Ministerpräsidentin geht, ohne auf den Frust der betroffenen Menschen im Ahrtal einzugehen.
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