Das Umweltministerium geht davon aus, dass im Norden des Landes noch weitere Wolfsrudel hinzukommen könnten. Hintergrund ist, dass die beiden Westerwälder Wolfsrudel auch in diesem Jahr erneut Nachwuchs bekommen haben.
Sowohl beim Leuscheider Wolfsrudel als auch beim Hachenburger Rudel im Westerwald gab es nach Auskunft des Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) in diesem Jahr erneut Nachwuchs. Festinstallierte Wildkameras hatten in den letzten Wochen Fotos der Jungtiere gemacht. Im Leuscheider Rudel gab es somit bereits zum vierten Mal Nachwuchs, im Hachenburger Rudel zum zweiten Mal.
Wölfe bereits nach einem Jahr geschlechtsreif
Der jeweilige Wolfsnachwuchs aus dem letzten Jahr wird nach Auskunft des Umweltministeriums jetzt von den Elterntieren vertrieben. Sie müssen sich ein eigenes Revier suchen. Da diese Tiere nach einem Jahr bereits geschlechtsreif sind, könnten sie jetzt schon ein eigenes Rudel gründen.
Laut Umweltministerium könnte Inzest jedoch zu Problemen innerhalb der rheinland-pfälzischen Wolfspopulation führen. Denn aktuell gibt es im Land nur wenige Wölfe. Die Elterntiere des Hachenburger Rudels etwa sind Geschwister, sie stammen aus dem Leuscheider Rudel. Ob das negative Auswirkungen auf das Rudel hat, dazu liegen dem Umweltministerium derzeit keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Weitere Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere?
In den letzten Jahren haben vor allem im Westerwald immer wieder Wölfe Nutztiere wie Schafe oder Ziegen gerissen. Insbesondere der Rüde des Leuscheider Rudels ist dadurch in die Kritik geraten. Einige Nutztierhalter forderten sogar den Abschuss dieses Wolfs.
Ob es durch mögliche neue Wolfsrudel im nördlichen Rheinland-Pfalz jetzt zu mehr Wolfsübergriffen kommen wird, dazu schreibt das Umweltministerium: "Nicht zwingend, wenn Weidetierhalter akzeptieren, dass der Wolf ein bleibender Teil unserer Natur ist und den Herdenschutz konsequent umsetzen."
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