Ein Auto hat im Westerwald Weihnachtspakete verloren. Die Polizei hatte sie eingesammelt und am Mittwoch an den Besitzer zurückgegeben. Und eine Überraschung gab es noch obendrauf.
Laut Polizei hatte ein Zeuge am Montag beobachtet, wie von einem Auto-Anhänger mit blauer Abdeckplane Pakete herabgefallen waren. Er rief die Polizei, die die Pakete in Bruchertseifen im Kreis Altenkirchen im Westerwald einsammelte und sicherstellte.
Nachdem zunächst unklar war, für wen genau die Geschenke bestimmt waren, brachte am Dienstagmorgen ein Hörer von SWR1 Rheinland-Pfalz Licht ins Dunkel. Stefan Lück aus Gebhardshain berichtete im SWR1-Gespräch, dass seine Frau im Rahmen einer Weihnachtspäckchen-Aktion die Geschenke verpackt habe. Sohn Felix habe sie dann mit in die Schule genommen, von wo aus sie auf Reise gehen sollten.
Verlorene Päckchen waren für Kinder in Moldawien und Ukraine
Bei der Aktion, die von der "Kolpingfamilie Hachenburg" organisiert wird, werden Päckchen mit Spielsachen, Büchern, Hygieneartikeln und ähnlichem zu Weihnachten verschickt. In diesem Jahr sollen die Geschenke an bedürftige Kinder in Moldawien und der Ukraine gehen.
Damit die Pakete jetzt noch rechtzeitig den Weg unter den Weihnachtsbaum finden, habe er am Dienstagmorgen schon mit der Polizei in Altenkirchen telefoniert, die die Geschenke aufbewahrt, so Stefan Lück im SWR-Gespräch. Und Sohn Felix sei "aus dem Häuschen" gewesen, als er vom guten Ausgang der Geschichte gehört habe.
Besitzer hat Geschenke bei der Polizei zurück bekommen
Durch das Radio-Interview mit Stefan Lück hatte schließlich auch Bernd Kind aus Gehlert im Westerwald davon erfahren. Ihm waren die Pakete vom Anhänger gefallen. Zusammen mit einigen Mitstreitern sammelt er seit vielen Jahren für die Kolpingfamilie Geschenke im ganzen Westerwald ein, die etwa Schulen, Vereine oder Familien spenden. Bis zu 2.000 Pakete kommen so jedes Jahr zusammen.
"Wir bringen die dann in den nächsten Wochen nach Moldawien und in die Ukraine, dort verteilen wir die Geschenke an Kinderheime, sozial schwache Familien und Flüchtlinge", erklärt Bernd Kind. Er freut sich, dass die beiden verloren gegangenen Geschenke wieder aufgetaucht sind. Gemeinsam mit seinem Mitstreiter Thomas Theis hat er sie am Mittwochmorgen bei der Polizei in Altenkirchen abgeholt.
Besonders gefreut haben sich Kind und Theis auch über eine kleine Überraschung der Polizei. "Wir haben das natürlich zum Anlass genommen die Aktion noch zu unterstützen. Das Polizeipräsidium Koblenz hat noch ein eigenes Paket fertiggestellt, das wir gerne mit übergeben", sagt der Altenkirchener Polizeichef Frank Boden bei der Geschenkübergabe. Darin sind zum Beispiel ein Polizei-Teddybär und zwei Spielzeug-Polizisten.