Spargelbauern in der Eifel klagen in diesem Jahr über eine schlechte Spargelernte. Gründe seien vor allem die gestiegenen Kosten und das kalte Wetter.
Im Hofladen der Familie Adams in Polch (Kreis Mayen-Koblenz) liegen frischgestochene, dicke und dünne Spargelstangen, Spargelspitzen und Spargelbruch in bunten Boxen. Rund 15 Euro kostet das Kilo Spargel. Nicht wenig und nicht jeder kann es sich leisten. Auch so mancher Gastronom in der Region setzt das teure Gemüse noch nicht auf die Speisekarte.
Geringe Spargelernte weil die Sonne fehlt
Das weiß auch Spargelanbauer Gregor Adams. Aber er müsse soviel verlangen, sagt Adams, ansonsten würde sich der Spargelanbau nicht rentieren. In diesem Jahr sei es besonders schlimm: Die Ernte sei gering. Sonne und warme Temperaturen fehlten.
Jahrelang hatte Gregor Adams eine reiche Ernte. Die Kunden hätten ihm den Spargel regelrecht aus den Händen gerissen, erzählt er. Doch damit war schon im vergangenen Jahr Schluss. Es war zu heiß. In diesem Jahr sei es zu kalt. Und das habe massive Auswirkungen auf die Ernte: "Drei Wochen weniger Spargelsaison heißt drei Wochen weniger verkaufen." Und damit weniger Umsatz. Seine Mitarbeiter müsse er trotzdem bezahlen und die Spargelernte sei aufwändig.
Spargelbauern geben ihre Anbauflächen auf
Die Situation für Spargelbauern ist angespannt, da ist Gregor Adams kein Einzelfall. Nach Auskunft des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau haben Spargelbauern im nördlichen Rheinland-Pfalz zehn Prozent ihrer Anbauflächen in den beiden vergangen Jahren aufgegeben.
Auch Landwirtin Lisa Kraft aus Naunheim überlegt, auf einem Teil ihrer Spargelflächen stattdessen Raps und Getreide anzubauen. Gründe seien die unberechenbaren Wetterkapriolen, die gestiegenen Mindestlöhne für Erntehelfer und die geringere Nachfrage bei den Kunden. Das alles mache den Spargelanbau nicht mehr so attraktiv.
Konkurrenz aus den Supermärkten
Ähnlich sieht es Gregor Adams. Für ihn sei es immer schwieriger mit den niedrigen Spargelpreisen in Supermärkten mitzuhalten, sagt er. Diese würden beispielsweise in Spanien oder Griechenland einkaufen. Dort sei aber der Mindestlohn deutlich niedriger als in Deutschland und damit auch die Spargelpreise.