Am Amtsgericht in Bad Neuenahr-Ahrweiler hat ein Prozess gegen einen Umweltaktivisten begonnen, weil er eine Öl-Pipeline sabotiert haben soll. Der Mann ist nach eigenen Angaben Mitglied der Gruppe "Letzte Generation".
Am ersten Prozesstag sagte der Angeklagte, er wolle deutlich machen, dass diese Form des Protestes angemessen sei, um auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Seinen Angaben zufolge will er die Verhandlung außerdem nutzen, um Aufmerksamkeit für das Vorhaben der Gruppe "Letzte Generation" zu bekommen.
Aktiver Widerstand Finanzierung, Ziele, Hintergründe: Das ist die "Letzte Generation"
Die "Letzte Generation" tritt vor allem mit Straßenblockaden in Erscheinung. Welche Ziele verfolgt die Gruppe, wie finanziert sie sich? Antworten und Hintergründe:
Laut Anklage soll sich der Mann aus Braunschweig gemeinsam mit einem weiteren Aktivisten aus Ingelheim im April vergangenen Jahres unter anderem an die Pumpstation einer Öl-Pipeline bei Bad Neuenahr-Ahrweiler angekettet und den Betrieb gestoppt haben.
Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch
Nach etwa anderthalb Stunden konnte die Polizei die beiden Männer von der Pumpstation entfernen. Gegen beide wurde Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs und Störung öffentlicher Betriebe gestellt. Beide erhielten Geldstrafen über mehrere Tagessätze. Dagegen legte der Braunschweiger Einspruch ein.
Verhandlung gegen Klimaktivisten geht in zwei Wochen weiter
Die Verteidigung reichte mehrere Beweisanträge ein. Die muss das Gericht jetzt prüfen. Der nächste Verhandlungstag ist in zwei Wochen angesetzt. Etwa zehn weitere Klimaktivisten waren beim Prozessauftakt in Bad Neuenahr-Ahrweiler dabei. Es gab aber keine Demonstrationen oder Proteste.